Tarifverhandlungen: BDZV schlägt „Neustart“ vor
Bei der gestrigen sechsten Verhandlungsrunde über einen neuen Gehaltstarifvertrag für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen zwischen dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und den Gewerkschaften Deutscher Journalisten-Verband (DJV) und dju in ver.di kam es erneut zu keinem Abschluss.
Gleichwohl waren sich die Verhandlungspartner in einem Punkt einig: Es gab „unterschiedliche Wahrnehmungen, was die Inhalte des Verhandlungspakets beim Spitzengespräch betrifft“, erklärte der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite und Vorsitzende des Sozialpolitischen Ausschusses (SPA), Georg Wallraf. „Wir mussten zur Kenntnis nehmen, dass der Lösungsansatz aus unserem Spitzengespräch vom 14. Mai leider nicht funktioniert.“ Dies gelte offenkundig für beide Seiten.
Aus Sicht der Arbeitgeber gab es von Seiten der Gewerkschaften zunächst auch keine konstruktive Idee für eine Fortsetzung der bisherigen Verhandlungsgegenstände. Vor diesem Hintergrund habe sich der BDZV entschlossen, eine Brücke zu bauen und gleichsam als „Neustart“ einen „Kurzläufer“ vorzuschlagen, erläuterte Verhandlungsführer Wallraf: Danach würden die Redakteurinnen und Redakteure rückwirkend zum 1. Januar 2025 einen monatlichen Festbetrag in Höhe von 100 Euro erhalten bei einer Laufzeit von 15 Monaten. Auf jede Forderung nach struktureller Veränderung werde der BDZV verzichten. Das würde bedeuten, dass mit dem Juligehalt ein Betrag in Höhe von 700 Euro brutto ausgezahlt würde.
Dies wiederum war für DJV und dju Anlass, neu zu denken und die bisherigen Angebote der Arbeitgeberseite erneut zu bewerten. Der Kurzläufer wurde rundum abgelehnt. Die Tarifpartner kamen überein, die Verhandlungen auf den 18. Juli in Hamburg zu vertagen.