Podcast-Erfolg bei der Aachener Zeitung: Ein Blick ins Audio-Portal

Das Mediahuis Aachen hat in den letzten zwei Jahren unter der Leitung von Audio-Manager Peter Engels ein neues Audio- und Podcast-Portal entwickelt. Acht Podcast-Formate und verschiedene Audio-Beiträge ergänzen mittlerweile das digitale Angebot der Aachener Zeitung. Im Interview erklärt Peter Engels, welche Formate besonders erfolgreich sind, welche Herausforderungen es gab und wie der Einsatz von KI-Tools die Produktion unterstützt.

Mediahuis Aachen
Per Florian Appelgren

Seit wann bietet das Mediahuis Aachen Podcasts an, und welche Themen oder Serien sind dabei am erfolgreichsten?

Seit zweieinhalb Jahren kümmere ich mich als Audio-Manager bei der Aachener Zeitung um den Aufbau eines Audio- und Podcast-Portals. Seitdem sind acht neue Podcast-Formate entstanden und zahlreiche Audio-Beiträge, in Form kurzer Interview-Auszüge oder prägnanter O-Töne. Mit Blick auf die reinen Reichweitendaten sind unsere Fußball-Podcasts aus der Reihe „You never talk alleng“ am erfolgreichsten, aber auch unser Literatur-Podcast „Auslese“ hat eine gute Durchhörbarkeit und eine hohe Listen-Through-Rate.

Wie groß ist das Team, das an den Podcasts für das Mediahuis Aachen arbeitet, und welche Tools sind essenziell für die Produktion des KI-assistierten Podcasts?

Unser Audioteam ist noch sehr klein und besteht bislang nur aus mir. An unseren Podcasts und Audiobeiträgen wirken aber auch andere Kolleginnen und Kollegen aus der Redaktion mit. Der Content ist fast immer eine Teamleistung, um die Produktion kümmere ich mich bislang fast ausschließlich alleine. Für unsere festen Podcast-Reihen haben wir auch feste Moderatoren oder (Co-)Hosts. Einige moderiere ich (mit), andere moderieren Kolleginnen oder Kollegen.

Zur Frage nach essentiellen KI-Tools würde ich zuerst unsere Schnitt-Programme Final Cut und Audacity nennen, die bereits über KI-basierte Filter oder Sound-Optimierung verfügen, wir verwenden aber z.B. auch Transkriptions- oder andere Programme, beispielsweise Adobe Enhanced.

Wie reagiert das Publikum auf den KI-assistierten Podcast?

Zu KI-assistierten Audiobeiträgen oder Podcasts haben uns bislang wenig Rückmeldungen erreicht. Diese kommen eher dann, wenn der Sound eben nicht optimal ist oder Lautstärkeschwankungen zu groß sind. So etwas lässt sich inzwischen aber dank der KI-Unterstützung immer besser vermeiden. Und die Tools werden auch immer zuverlässiger.

Allerdings gibt es auch Stimmverfremdung, die beim Einsatz von KI entstehen kann, mit der dann oft die Sprecherinnen oder Sprecher nicht ganz glücklich sind. Insofern kommt es vor, dass wir uns am Ende nicht immer für den besten Filter entscheiden, sondern auch mal bewusst für die Original-Stimme mit (authentischem) Klang und Hintergrundgeräuschen.

Welche Erfolge wurden bisher erzielt und wie findet eine Integration ins Angebot des Mediahuis Aachen statt?

Wir sehen bereits jetzt, nach nur zwei Jahren, stetig steigende Reichweiten insbesondere unserer festen Podcast-Angebote. Wir steigern uns auch von Jahr zu Jahr und als Erfolg lässt sich sicher auch verbuchen, dass einige unserer Podcasts inzwischen erfolgreich vermarktet werden und wir etwa für unsere Fußball-Podcasts schon mehrfach Sponsoren gewinnen konnten. Insofern tragen sich die ersten Formate bereits selbst.

Peter Engels

Als Erfolg lässt sich sicher auch verbuchen, dass einige unserer Podcasts inzwischen erfolgreich vermarktet werden und wir etwa für unsere Fußball-Podcasts schon mehrfach Sponsoren gewinnen konnten.

Welche Strategien verfolgt ihr, um die Interaktion und das Engagement der Zuhörerinnen und Zuhörer zu erhöhen?

Wir versuchen sie mit einzubinden, sind interaktiv, in Live-Podcasts kann das Publikum Fragen stellen, die die Talk-Gäste dann beantworten. Oder wir fragen vor einem Podcast mit einem Gast unsere Leserinnen und Leser über unsere Social-Media-Kanäle, ob sie Fragen an den nächsten Gast haben.

 

Über die allgemeinen Feedback-Mail-Kanäle, die ja auch in den Podcasts immer wieder genannt werden, kommt vergleichsweise wenig Resonanz. Wir sehen aber, dass, wenn wir die Hörerinnen und Hörer aktiv aufrufen, sich zu beteiligen oder uns Themen- oder Buchvorschläge zu senden, auch Rückmeldungen kommen.

Zum Schluss eine persönliche Frage: Welche Innovation hat dich in der letzten Zeit begeistert?

Mich begeistert am Podcast am meisten das Gespräch an sich. Mit Menschen zu sprechen und diese Gespräche zu attraktiven „Sendungen“ machen zu können, ist für mich immer ein Ansporn und macht enorm viel Freude, auch den beteiligten Kolleginnen und Kollegen bei uns im Haus. Kurzum: Podcasts machen Spaß!

Der Audio-Schnitt dagegen ist vor allem bei längeren Gesprächen mitunter noch sehr arbeitsintensiv, wird aber dank der KI-Unterstützung perspektivisch immer weniger ins Gewicht fallen. Wir merken das bereits und auch das freut mich sehr. Somit bleibt nämlich mehr Zeit für das Wesentliche: Die Gespräche, die Menschen, die Themen.

Kontakt

Peter Engels | Audio-Manager im Mediahuis Aachen

Tel.:         +49 (0) 241/5101-265

Mobil:      +49 (0) 163/5101-603

Mail:        peter.engels(at)medienhausaachen.de

 


 

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