World Press Trends 2024-2025: Medien blicken optimistisch in die Zukunft

Der Optimismus nimmt zu: Basierend auf einer Umfrage unter gut 240 Führungskräften aus 85 Ländern hat die WAN-IFRA (World Association of News Publishers) den aktuellen Zustand und die zukünftige Entwicklung der globalen Nachrichtenmedienbranche analysiert. Und ein Großteil der befragten Nachrichtenmedien blickt dank Technologie und Umsatzdiversifikation mit Zuversicht in das nächste Jahr.

Im World Press Trends Outlook werden die wichtigsten Entwicklungen für die Themenfeldern digitale Transformation, Technologieplattformen, Pressefreiheit und mehr genauer unter die Lupe genommen.

WAN-IFRA World Press Trends Outlook
WAN-IFRA

Folgende Kernaussagen trifft der Report:

Einnahmen:

    • Print bleibt eine wichtige Einnahmequelle (45% des Umsatzes), verliert jedoch an Bedeutung (57,5% in 2023, 53,5% in 2022).
    • Digitale Umsätze stiegen um 7% und machen nun 31% der Einnahmen aus, gestützt durch Paywalls, Abos, Podcasts und Newsletter.
    • Diversifikation gewinnt an Bedeutung: Events, E-Commerce und Mitgliedschaften bringen 23,8% der Einnahmen.

Digitale Transformation und Geschäftsausblick:

    • Nur 10% der Verlage bewerten ihre digitale Transformation als „ausgereift“, besonders in Entwicklungsmärkten (51% „entstehend“).
    • Optimismus nimmt zu: 61% sehen die kommenden 12 Monate, 64% die nächsten drei Jahre positiv – dank Umsatzdiversifikation, Technologie und Übernahmen.

Ausgaben und Investitionen:

    • Redaktionskosten machen 37% der Budgets aus (2023: 28%).
    • Ausgaben für Print sinken leicht; Investitionen in Produktentwicklung halbierten sich, fokussieren sich aber auf bestehende Produkte.
    • Künstliche Intelligenz (KI) und Analyse-Tools bleiben strategische Prioritäten.

Künstliche Intelligenz und Plattformen:

    • KI wird vielseitig eingesetzt (Audioartikel, dynamische Paywalls, Chatbots), jedoch bestehen Herausforderungen wie Urheberrecht und Akzeptanz.
    • Partnerschaften mit Plattformen (Video, Messaging, KI) verbessern sich, aber Einnahmen aus Plattformpartnerschaften sanken auf 12% (2023: 15,1%).

Pressefreiheit:

    • Angriffe auf die Pressefreiheit nehmen zu: Onlinestalking-, Cyberangriffe und Gewalt gegen Journalisten steigen. 2024 wurden fast 100 Journalistinnen und Journalisten getötet.
    • Regulierungen, rechtliche Bedrohungen und Zensur gefährden vor allem in Entwicklungsländern die Unabhängigkeit der Medien.
    • Initiativen wie Anti-SLAPP-Gesetze und digitale Sicherheitsmaßnahmen sind entscheidend.

In der Studiewird hervorgehoben, dass die Nachrichtenbranche durch Einnahmendiversifikation, Investitionen in KI und digitale Transformation relativ resilient und fortschrittlich sei. Über die Hälfte der Verlage (54,5%) verzeichnete ein Umsatzwachstum. Dennoch bleiben Herausforderungen wie sinkende Printumsätze, verändertes Konsumentenverhalten und Angriffe auf die Pressefreiheit bestehen. Zusammenarbeit, Weiterbildung und Branchenvertretung seien essenziell, um diesen Druck zu bewältigen.