BDZV-Vorstandsvorsitzender kritisiert Ausbau der PR-Stäbe von Städten und Gemeinden

Stefan Hilscher: "Die Pressefreiheit wird ausgehöhlt, demokratische Transparenz geht verloren"

Immer mehr Städte und Gemeinden bauen ihre Kommunikationsabteilungen aus - wie etwa die Stadt Bremerhaven, die kürzlich mit einem Social-Media-Post über ihre gestiegene Follower-Zahl eine Debatte über die Grenzen zwischen Journalismus und PR ausgelöst hat. Diese Praxis kritisiert Stefan Hilscher, BDZV-Vorstandsvorsitzender, im Interview mit den "Nürnberger Nachrichten" (NN).

Stefan Hilscher
BDZV/Zumbansen

So beobachte Stefan Hilscher, seit 2022 einer von drei BDZV-Vorstandsvorsitzenden und langjähriger Geschäftsführer der "Süddeutschen Zeitung", etwa in Augsburg eine Zunahme der PR-Aktivitäten der Stadt.

"Es wird inzwischen auf allen möglichen Kanälen kommuniziert, mit eigenen Redaktionen, professionellen Kampagnen, Hochglanzmagazinen, Podcasts und Videoformaten", so Hilscher. Und weiter: "Da wird oft der Eindruck erweckt, es handle sich um unabhängige Informationen."

Dabei sei gerade das nicht der Fall, erinnert Hilscher im Interview mit den "Nürnberger Nachrichten". Denn eine kommunale PR würde gegenüber der eigenen Verwaltung sicherlich keine Kritk üben. "Wenn Verwaltungen sich als scheinbar neutrale Quellen inszenieren, untergräbt das die Glaubwürdigkeit unabhängiger Medien", so Hilscher weiter. 

Die Folge: "Die Pressefreiheit wird ausgehöhlt, demokratische Transparenz geht verloren."

Was der BDZV-Vorstandsvorsitzende an dieser Praxis noch kritisiert und warum er das Argument des Deutschen Städtetages, dass sich viele klassische Medien aus der Lokalberichterstattung zurückgezogen hätten, nicht gelten lässt, ist im ganzen Interview mit den "NN" hier zu lesen (Paid).