Tarifverhandlungen unterbrochen

„Es war einfach nur enttäuschend“, fasste der Verhandlungsführer des BDZV, Georg Wallraf, das Ergebnis der fünften Verhandlungsrunde mit Deutscher Journalisten-Verband (DJV) und dju in Ver.di über einen neuen Gehaltstarifvertrag (GTV) für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen zusammen. „Wir haben den Journalistengewerkschaften ein gutes und sehr differenziertes Angebot gemacht, das unsere Möglichkeiten ausreizt. Gleichwohl sind wir nicht zum Abschluss gekommen, DJV und dju haben die Tarifverhandlungen unterbrochen.“ Die Gewerkschaftsseite verkenne die wirtschaftlichen Spielräume der Verlage, betonte Wallraf. Tarifverträge müssten die gesamte Branche abbilden. Umso unverständlicher sei es, dass DJV und dju nicht auf diesen Dialog eingingen.

Die Verleger hätten zwei unterschiedliche und materiell deutlich verbesserte Paketlösungen angeboten. Gerade auch für Volontäre und Berufseinsteiger sollten dabei die Leistungen überproportional angehoben werden. Für Redakteurinnen und Redakteure hätte es danach entweder bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Anhebung von insgesamt 2,8 Prozent plus eine Einmalzahlung von 250 Euro zum 1. Mai 2018 gegeben oder alternativ bei einer Laufzeit von 30 Monaten zwei Anhebungen in Höhe von zusammen 3,2 Prozent und eine Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro zum 1. Mai 2018 .

Obwohl die Verleger darüber hinaus bereit gewesen seien, den Manteltarifvertrag nicht vor dem 30.6.2020 zu kündigen und einen Tarifvertrag für die Altersversorgung der Online-Redakteure in tarifgebundenen Gesellschaften abzuschließen, hätten DJV und dju sich keinen Zentimeter bewegt, bedauerte Wallraf. „Wir fordern die Gewerkschaften auf, endlich konstruktive Gegenangebote zu unterbreiten und an den Verhandlungstisch zurückzukehren.“