Döpfner kritisiert politische Korrektheit - Mitschuld am Populismus

BDZV-Präsident bei Medienenquete in Wien

Eine \"hysterische Übertreibung\" der politischen Korrektheit hat nach Überzeugung von BDZV-Präsident Dr. Mathias Döpfner, zugleich Vorstandsvorsitzender Axel Springer SE, zur Schwächung der Demokratien der Mitte und zum Aufstieg der Populisten beigetragen. Es herrschten bei Politik und Medien inzwischen verbreitet Denk- und Sprechverbote, kritisierte Döpfner auf einer Medien-Tagung am 7. Juni 2018 in Wien. Politiker sagten immer öfter nicht mehr das, was sie dächten. Medien beschrieben immer weniger das, was sei, sondern lieber das, was sein sollte. Die Entwicklung habe die Bürger von der Politik entfremdet. \"Immer mehr Menschen haben das Gefühl, die reden nicht mehr für mich, die reden nicht mehr, was sie wirklich meinen, die reden nicht mehr, was ist, sondern die leben irgendwo auf einem anderen Planeten.

Zur Weiterentwicklung der Medien in der zunehmend von Google und Facebook dominierten digitalen Welt forderte Döpfner gemäß einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur die Einführung eines europäischen Leistungsschutzrechts. \"Wir brauchen als Kreativwirtschaft den Schutz des geistigen Eigentums\", sagte der BDZV-Präsident. Mit dem Leistungsschutzrecht wollen Medienunternehmen Ansprüche gegenüber Internet-Giganten wie Google, die Inhalte der Medien nutzen, besser durchsetzen können.