Helpline: Start des Mental-Health-Angebots für Journalistinnen und Journalisten

Los geht’s: Das Netzwerk Recherche hat am vergangenen Donnerstag erstmals die Leitungen der „Helpline“ freigeschaltet und damit den Start für die kostenlose, anonyme Telefonberatung für Journalistinnen und Journalisten mit psychosozialen Problemen eingeläutet.

Helpline
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Medienschaffende können sich an die „Helpline“ wenden, wenn sie traumatisiert, gestresst oder verängstigt sind - sei es wegen eines schrecklichen Ereignisses, über das sie berichtet haben (Unfall, Krieg, Naturkatastrophe) oder wegen ihrer Arbeitssituation.

Mit dem Projekt möchten das Netzwerk Recherche und seine Unterstützer – zu denen auch der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) zählt – das Thema mentale Gesundheit in Medienhäusern in den Fokus rücken und eine Angebotslücke schließen. Denn anders als in vielen anderen Berufsgruppen gibt es im Journalismus bislang keine frei zugänglichen Angebote zur Verarbeitung von psychischen Belastungen.

Aktuelle Zahlen aus der „Journalismus in Deutschland“-Studie des Leibniz-Instituts für Medienforschung (Hans Bredow Institut) verdeutlichen, warum ein Angebot wie die „Helpline“ dringend gebraucht wird. Die Studienautoren stellten nämlich fest, dass „nahezu jeder Zweite angibt, in den vergangenen sechs Monaten oft oder sehr oft unter Stress bei der Arbeit gelitten zu haben (49,8 %).“ Zudem habe „die Mehrheit der Befragten in den letzten fünf Jahren erniedrigende oder hasserfüllte Äußerungen (58,9 %) und öffentliche Diskreditierungen ihrer Arbeit (62,1 %) erlebt.“ Auch die „Feindbild Journalist“-Studie des European Centre for Presse and Media Freedom, die vom BDZV unterstützt wird, zeigt, dass das Problem im Lokaljournalismus drängender wird.

Die Helpline ist während der offenen Sprechzeiten (montags von 18 bis 20 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr) unter 030/7543 7633erreichbar. Darüber hinaus können Gesprächstermine online gebucht werden (dienstags 18 bis 20 Uhr und freitags 8 bis 10 Uhr). Mehr Infos unter: www.journalisten-helpline.de