Regensburg: Mittelbayerischer Verlag gehört künftig zur Verlagsgruppe Passau

Die Verlegerfamilien Esser und Diekmann haben sich auf den Übergang der Unternehmensgruppe Mittelbayerischer Verlag (Regensburg) in die Verlagsgruppe Passau geeinigt und wollen dadurch den Medienstandort Ostbayern stärken, teilte die Passauer Neue Presse (PNP) am 30. Juli mit. Zusammen mit dem Donaukurier (DK) in Ingolstadt werde so „ein neuer, schlagkräftiger Medienverbund“ entstehen, der sich „den großen Herausforderungen der Branche selbstbewusst stellt“. Das Vorhaben stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Kartellamts.

Verlag Passauer Neue Presse
PNP

Peter Esser, Herausgeber der „Mittelbayerischen Zeitung“ (MZ), lobte ausdrücklich die gute Verhandlungsatmosphäre zwischen allen Beteiligten. Über sämtliche Details wurde Stillschweigen vereinbart. "Die wirtschaftliche Stabilität des Mittelbayerischen Verlags wird zusammen mit der großen fachlichen Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wesentlicher Garant für die erfolgreiche Bewältigung der enormen Zukunftsaufgaben sein", erklärte Peter Esser.

Die Familie Esser scheidet nach der Genehmigung durch das Kartellamt aus der Gesellschaft aus. Mit ihr zusammen werde sich auch der langjährige Vorsitzende der Geschäftsführung, Martin Wunnike, aus dem Unternehmen zurückziehen, heißt es in der Mitteilung weiter. Auf Wunsch der Familie habe sich Martin Wunnike bereiterklärt, den Übergang bis zum Jahresende zu begleiten.

„PNP“-Verlegerin Simone Tucci-Diekmann bedankte sich für das große Vertrauen, das Familie Esser mit dem Verkauf in sie setze. "Wir glauben fest an die Zukunft der Regionalzeitung – ob nun in gedruckter oder in elektronischer Form", betonte sie. Da die „Mittelbayerische Zeitung“ sowohl an das Verbreitungsgebiet der „Passauer Neuen Presse“ als auch des bereits vor knapp fünf Jahren übernommenen „Donaukuriers“ angrenze, sei der Erwerb „ein logischer Wachstumsschritt und eine perfekte Ergänzung" der bisherigen Verlagsaktivitäten. "Auf dieser breiten publizistischen Basis fühlen wir uns gut gerüstet, um in einem schwieriger werdenden Marktumfeld auch langfristig zu bestehen. Wir wollen nicht Getriebene sein, sondern im Sinne unserer Leser den digitalen Wandel der Medienwelt aktiv gestalten", so Tucci-Diekmann. Nicht zuletzt Werbekunden könne künftig ein "noch zielgenaueres, Regionen übergreifendes Angebot gemacht werden."

Eigenen Angaben zufolge erreichen die Tageszeitungs-Titel von „Passauer Neue Presse“, „Donaukurier“ und „Mittelbayerische Zeitung“ zusammen im Schnitt eine tägliche verkaufte Auflage von rund 348.000 Stück (IVW: Stand 2020). Zugleich gibt das Passauer Medienhaus zahlreiche Anzeigenblatt-Titel mit einer wöchentlichen Gesamtauflage von 1,7 Millionen Exemplaren heraus, die in einem zusammenhängenden Gebiet von Eichstätt über Ingolstadt, Regensburg, Straubing, Landshut, Passau bis nach Reichenhall verteilt werden. Die verschiedenen Onlineangebote verzeichnen pro Monat zusammen rund 27,3 Millionen Visits.