Paid-Content-Umsätze steigen um 33 Prozent

Der Umsatz von Zeitungen und Zeitschriften mit Paid Content ist 2020 laut einer Berechnung des Branchenmagazins pv digest auf über 700 Millionen Euro gestiegen.

 

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Bezahlter digitaler Journalismus ist weiter auf dem Vormarsch. Nach der jährlichen Markteinschätzung des Branchendienstes pv digest ist der Umsatz von Zeitungen und Zeitschriften mit E-Papern, Paywall-Angeboten und Bezahl-Apps im vergangenen Jahr um 33 Prozent gestiegen. Die Presseverlage setzten 2020 demnach mit ihren digitalen journalistischen Angeboten rund 702 Millionen Euro um, das sind 176 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Damit trägt Paid Content rund zehn Prozent zu den gesamten Lesermarktumsätze von Zeitungen und Zeitschriften bei.

Auch wenn es sich beim Jahresumsatz lediglich um einen Schätzwert handelt, zeigen die Zahlen deutlich, dass digitale Abos und Bezahlangebote ihr Wachstum ungebremst fortsetzen. Bereits im Vorjahr hatten sie ein ähnlich hohes Umsatzplus verzeichnet. Der Zuwachs geht vor allem auf die gestiegene Zahl an Abo-Abschlüssen zurück - pv digest geht von einer Verdopplung der Anzahl der Paid-Content-Abos aus. Nur 20 Prozent des Umsatzwachstums sind dagegen auf Preiserhöhungen zurückführen.

Knapp die Hälfte der Paid-Content-Umsätze verbuchen die regionalen Tageszeitungen

Das mit Abstand größte Stück des Paid-Content-Kuchens entfällt auf die regionalen und überregionalen Tageszeitungen. Sie können mehr als zwei Drittel der gesamten Paid-Content-Umsätze für sich verbuchen (Zeitschriften 28 Prozent).

Während die überregionalen Titel auf rund ein Fünftel des Gesamtumsatzes (19 Prozent) kommen, erzielen die regionalen Tageszeitungen mit ihren digitalen Bezahlangeboten insgesamt knapp die Hälfte (46 Prozent) aller deutschen Paid-Content-Umsätze. Den größten Teil (39 Prozent) machen dabei voll bezahlte E-Paper- und Paywall-Abos sowie digitale Einzelverkäufe aus. Auf etwa 7 Prozent kommen die sonstigen Verkäufe (zumeist vergünstigte E-Paper als Ergänzung zum Printabo). Separat ausgewiesen in der pv digest-Berechnung ist die Bild-Zeitung mit einem Anteil von 6 Prozent an allen Paid-Content-Umsätzen und geschätzten 40 Millionen Euro Jahresumsatz.

E-Paper ist wichtigste Säule

Das wichtigste Paid-Content-Produkt vor allem für die Regionalzeitungen ist nach wie vor das E-Paper, also das digitale Abbild der klassischen gedruckten Zeitung. Es trägt bei den Regionaltiteln 77 Prozent zum digitalen Gesamtumsatz bei, Website-Paywalls dagegen nur 8 Prozent. Die Überregionalen verdienen mit ihren Paywalls immerhin schon rund ein Drittel (32 Prozent) der gesamten Erlöse mit digitalen Inhalten. Bei ihnen tragen die E-Paper-Abos 61 Prozent zum Digitalumsatz bei.

Die Marktbetrachtung von pv digest unterstreicht die wachsende Bedeutung digitaler Bezahlangebote im Journalismus. Sie werden nicht nur immer stärker von Leserseite nachgefragt, sie tragen auch maßgeblich zu den Erlösen der Verlagshäuser bei.

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