Kartell-Ermittlungen: US-Behörden bereiten Klage gegen Google vor

Google muss sich laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ in den USA auf eine Kartellklage einstellen. Die Generalstaatsanwälte mehrerer Bundesstaaten trieben ein solches Verfahren voran, berichteten die Zeitung „Wall Street Journal“ und die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Demnach könnte es noch in diesem Jahr zum Prozess kommen.

Laut „Wall Street Journal“ bereitet das amerikanische Bundesjustizministerium ein Verfahren sogar bereits für den Sommer vor. Dessen Ermittlungen zielen auf Googles Suchmaschine, das Anzeigengeschäft und die Handhabung des Betriebssystems Android ab.

In Deutschland hat das Bundeskartellamt schon Anfang Februar 2018 eine Untersuchung des Online-Werbemarkts angestoßen. „Online-Werbung hat in den letzten 20 Jahren ein außerordentlich hohes Wachstum verzeichnet“, erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt zum Start der Untersuchung. „Gleichzeitig sind einzelne große Unternehmen wie Google oder Facebook mit erheblicher Marktbedeutung entstanden, die nach Auffassung einiger Marktteilnehmer geschlossene Systeme, sogenannte walled gardens etablieren konnten.“ Man wolle untersuchen, ob diese den Wettbewerb behinderten.

Der Online-Werbemarkt werde allein in Deutschland auf ein Volumen von 5 bis 9 Milliarden Euro geschätzt, hieß es vom Kartellamt weiter. Ein Sprecher sagte der „FAZ“, die Untersuchung dauere nach wie vor an: „Einen Zwischenstand oder ein mögliches Datum für den Abschluss kann ich Ihnen leider noch nicht nennen.“