Im Interview Lorenz Maroldt, Chefredakteur, Christian Junker, Leiter Strategische Projekte, Ann-Kathrin Hipp, Verantwortliche Redakteurin im Team Checkpoint

Wie kam es zur Entwicklung des Tagesspiegel-Newsletters Checkpoint und welches Ziel stand im Vordergrund?

2014 startete Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt den Checkpoint, um Leser*innen zu erreichen, die sich morgens über die wichtigen Berlin-Themen informieren wollen, aber keine Zeit für die Lektüre einer kompletten Tageszeitung haben. Die Devise: Den Leuten die Tür eintreten, bevor sie die Augen aufmachen – und zwar mit einem flexiblen und zugleich zuverlässigen Format, das das Potential bietet, einen unmittelbaren Kontakt zu der Leserschaft aufzubauen. Der Newsletter hat sich schnell zu einem großen Erfolg mit heute über 110.000 Leser*innen entwickelt und wurde zur Pflichtlektüre für alle, die in der Landespolitik tätig sind.    

2019 haben wir beschlossen, das Produkt weiterzuentwickeln und ein digitales Abonnement einzuführen. Das Ziel: Tagesspiegel Checkpoint sollte deutschlandweit der erste kostenpflichtige B2C-Newsletter werden. Zugleich standen wir aber vor der Herausforderung, dass es zu dem Zeitpunkt keinen anderen kostenpflichtigen Newsletter in Deutschland gab und alle Berliner Nachrichtenportale kostenlos waren – auch unsere eigene Nachrichtenseite tagesspiegel.de.

Der Berliner Zeitungsmarkt ist der härteste in Deutschland. Der Wettbewerb hier ist groß. In diesem Mikrokosmos sah man dieselben Ängste, die vor 10 Jahren die großen überregionalen Blätter von der Einführung einer Paywall abhielten: keiner traut sich, ein Preisschild an seine Inhalte zu hängen, solange der direkte Wettbewerber seine Inhalte kostenlos anbietet. Aus dieser Situation sind wir mit dem neuen Checkpoint ausgebrochen.

Was sind die Erfolgsfaktoren des Newsletters Tagesspiegel Checkpoint?

Wir haben eine sehr loyale Leserschaft, die uns jede Woche hunderte von E-Mails, Twitternachrichten oder Briefe mit Hinweisen, Anmerkungen und Fragen schickt und sich offenbar stark mit unserer Art der Berlin-Berichterstattung identifiziert: pointiert, emphatisch und kritisch, durchaus auch subjektiv und persönlich.

Dabei ist das Checkpoint-Team immer ganz nah dran und liefert exklusive Hintergrundinformationen aus (Landes-)Politik, Kultur und Gesellschaft. Außerdem denken wir uns immer neue Ideen und Interaktionsmöglichkeiten aus: Von einer öffentlichen Laufgruppe, über Kino- und Diskussionsabende mit Politiker*innen bis hin zur eigens gegründeten Checkpoint-Band, die regelmäßig bei unseren Veranstaltungen auftritt.

Unsere Leser*innen haben das neue Produkt insgesamt sehr gut angenommen und waren sofort bereit, Geld für digitalen Qualitätsjournalismus zu bezahlen. Jetzt, knapp 1 Jahr später, kommt uns diese Paid Content-Infrastruktur und die Erfahrungen mit Tagesspiegel Checkpoint auch bei der Einführung von weiteren Paid Content-Angeboten wie Tagesspiegel Plus zugute.

„Checkpoint“ ist kostenpflichtig, welchen Mehrwert bietet dieser gegenüber dem Zeitungsabonnement?

Der Checkpoint war für seine Leser*innen schon immer viel mehr als nur ein Newsletter. Das Abonnement als “Runduminformationsangebot” für Berlinkenner*innen und alle, die es genau wissen wollen, war folglich der nächste Schritt. Nur für zahlende Abonnent*innen gibt es den vollständigen Newsletter mit allen exklusiven Nachrichten, dem Comic „Berliner Schnuppen“ und Kultur- und Freizeittipps.

 Unter ww.checkpoint.tagesspiegel.de haben sie außerdem Zugang zu exklusiven Inhalten wie einem Archiv und einer interaktiven Karte mit Gastrotipps und besonderen Adressen für Geschenke und den nächsten Berlinbesuch. Wir bieten regelmäßig Verlosungen und Tickets für Veranstaltungen – zum Beispiel zum Checkpoint-Sektempfang anlässlich der BER-Eröffnung.

Seit Juli ist der Checkpoint im Rahmen von Tagesspiegel Plus, dem neuen übergreifenden Digitalabo des Tagesspiegels für die Inhalte der Website und der App, erhältlich.

Im Video Tagesspiegel Checkpoint