„Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen“ für Rolf Henn (LUFF)

Der Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen ist verliehen worden. Die Preisträger sind Rolf Henn, Thomas Plaßmann und Kostas Koufogiorgos. Den Fotopreis der Landesvertretung Rheinland-Pfalz gewinnt Marcel Kusch.

Rückblende 2020
BDZV

Der gesellschaftliche Umgang miteinander verrohe zusehends, beklagt der BDZV anlässlich der Verleihung des Karikaturenpreises der deutschen Zeitungen in der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz in Berlin. Insbesondere in den sozialen Netzwerken sähen sich Politiker und Journalisten ebenso wie der ganz normale Bürger einer wachsenden Zahl von Spöttern, Neidern und Hetzern gegenüber, sobald sie sich auch nur ein wenig exponierten. Wer versuche, sich gegen diese Zumutungen juristisch zu wehren, treffe auf Staatsanwaltschaften, die das öffentliche Interesse verneinten. „Das sehen wir anders“, sagte BDZV-Pressesprecherin Anja Pasquay. „Wie könnte die Bedrohung des demokratischen Miteinanders und gerade auch die Bedrohung der Presse durch Hass und Hetze nicht von öffentlichem Interesse sein?“

Daher sei es zu begrüßen, dass die Bundesregierung nun ein Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität plane. Allerdings sehe das geplante Gesetz eben auch vor, dass Behörden bereits beim Verdacht auf kleine Delikte vollen Zugriff auf Telekommunikationsgeräte und Datenspeicher erhalten – ohne Richtervorbehalt und ohne besondere Berücksichtigung der Presse. Hier drohe, warnt die Sprecherin, das Zeugnisverweigerungsrecht auf kaltem Wege ausgehebelt zu werden. „Von der Verletzung der Privatsphäre jedes einzelnen Bürgers nicht zu reden.“

Die Gewinner:
  • Rolf Henn (LUFF) ist in diesem Jahr der Gewinner des vom BDZV ausgeschriebenen „Karikaturenpreises der deutschen Zeitungen“. Gewürdigt wird eine Arbeit, die in der „Stuttgarter Zeitung“ und im „Münchner Merkur“ erschienen ist und die Bedrohung der Meinungs- und Pressefreiheit durch Populisten und Autokraten thematisiert. Die Auszeichnung ist mit mit 5.000 Euro dotiert.
  • Platz zwei und 2.000 Euro gehen an Thomas Plaßmann („Frankfurter Rundschau“, „Neue Rhein/Ruhr Zeitung“, Essen).
  • Den dritten Preis (1.000 Euro) erhält Kostas Koufogiorgos („Freie Presse“, Chemnitz u.a.).

Preisgekrönt werden anlässlich der „Rückblende 2019" auch die besten politischen Fotografien des vergangenen Jahres. Staatssekretärin Heike Raab übergibt den von der rheinland-pfälzischen Landesvertretung gestifteten Preis in Höhe von 7.000 Euro für das beste Foto an Marcel Kusch (dpa). Mit dem Preis für die „Beste Serie“ wird Ole Spata (freier Fotograf) ausgezeichnet. Fabrizio Bensch (Thomson-Reuters) erhält die Würdigung für „Das scharfe Sehen 2019“. Um den Fotopreis der Landesvertretung Rheinland-Pfalz bewarben sich 205 Fotografinnen und Fotografen.

Nach der Premiere in Berlin geht die Ausstellung „Rückblende“ auf Reisen und wird in Koblenz, Neustadt an der Weinstraße, Trier, Mainz, Bonn, Dortmund, Leipzig und Brüssel gezeigt. Zu sehen sind die jeweils 50 besten Fotos und Karikaturen, die eine unabhängige Jury aus 1327 eingereichten Arbeiten ausgewählt hat.

Rückblende 2020

Impressionen von der Preisverleihung