Zuwachs für Corint Media
Die Verwertungsgesellschaft Corint Media (Berlin) hat eine Reihe von Regional- und Fachverlagen, Magazinen und Special-Interest-Angeboten gewonnen, deren Rechte gegenüber Digitalplattformen sie künftig kollektiv durchsetzen wird. Zu den Wahrnehmungsberechtigten zählen, wie Corint Media Ende September mitteilte, „große regionale Verlagshäuser wie die Freie Presse Mediengruppe (freiepresse.de, blick.de), der Rheinpfalz Verlag (rheinpfalz.de, wochenblatt-reporter.de) und VRM (allgemeine-zeitung.de, wiesbadener-kurier.de, echo-online.de u. a.)“, ferner Publikums- und Fachzeitschriftenverlage sowie Special-Interest-Angebote. Wieder dabei seien – in bestimmten bzw. erweiterten Nutzungskategorien – der Münchener Zeitungs-Verlag (az-online.de, hna.de, merkur.de, tz.de u. a.) und die Neue Osnabrücker Zeitung (noz.de).

Die Entwicklung sei, ordnet Corint den Zuwachs ein, auch vor dem Hintergrund des zunehmenden Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in Digitalplattformen wie der Google-Suche, dem Social Media-Dienst Facebook und anderen bedeutsam. So nähmen immer mehr Presseverlage einen Rückgang der Reichweite sowie kaum messbare Weiterleitungen von Traffic aus KI-Chatbots und ähnlichen Angeboten wahr.
Corint Media hatte sich hierzu in einer Allianz aus Medien- und Digitalorganisationen mit einer Beschwerde gegen den Google-Dienst AI Overviews an die Bundesnetzagentur gewandt. Dieser Allianz gehört auch der BDZV an. Nach Auffassung von Corint Media verletzt Google mit der Integration KI-generierter Antworten (sog. Google AI Overviews) in die Suche zentrale Vorgaben des Digital Services Act (DSA) – mit gravierenden Folgen für Medienvielfalt, Meinungsfreiheit und demokratischen Diskurs.
Die Verwertungsgesellschaft sieht einen Schulterschluss zahlreicher Akteure wie im Fall der DSA-Beschwerde oder der gemeinsamen Durchsetzung von Leistungsschutzrechten als effektiven Weg, um der Marktmacht von Unternehmen wie Google, Meta oder Microsoft entgegenzutreten.
Dazu erklärt Dr. Christine Jury-Fischer, Geschäftsführerin Corint Media: „Viele Digitalplattformen verfolgen im Bereich der Künstlichen Intelligenz eine Strategie der Verdrängung. Inhalte werden abgesaugt, neu vermengt und als eigene Angebote ausgegeben und monetarisiert. Originäre Nachrichteninhalte werden substituiert. Dass Journalisten, Urheber, Kreative und ihre Verlage diese Inhalte hart erarbeitet haben, ist diesen Digitalunternehmen wenig bis nichts wert. Wer Lizenzentgelte neben Werbung und Abonnements als dritte Säule der Finanzierung – wie im Musikbereich seit Jahrzehnten üblich – etablieren möchte, muss sich für transparente und angemessene Vergütungen einsetzen. Die Kernfrage lautet: Was sind journalistische Inhalte – und damit das gesammelte Wissen und die mühsame Suche nach Fakten – im digitalen Raum wert?“