Studie: Redaktionelle Medien gewinnen an Bedeutung

Eine repräsentative Untersuchung des Vodafone Instituts in zwölf europäischen Ländern zeigt: KI verändert die demokratische Öffentlichkeit spürbar und verstärkt den Wunsch nach verlässlichen Informationsquellen. Die Befragung lief vom 24. Februar bis 1. April 2025 und umfasste über 12.000 Teilnehmer.

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Vodafone Institut / Screenshot BDZV Zum Download der Studie auf das Bild klicken.

Vertrauen in redaktionelle Angebote wächst

53 Prozent der Europäer schätzen redaktionelle Berichterstattung heute höher ein, getrieben von der Sorge vor Falschnachrichten. In Deutschland teilen 53 Prozent diese Ansicht; 24 Prozent berichten, häufig auf Fake News gestoßen zu sein. Europaweit liegt dieser Wert bei 27 Prozent, bei Jüngeren sogar bei 38 Prozent.

Als wirksamste Schutzmechanismen gegen KI-Fälschungen gelten klassische Medien (45 Prozent), KI-Detektoren (43 Prozent) und staatliche Regulierung (41 Prozent). Viele Befragte wünschen sich technische Lösungen zur Erkennung von KI-Fälschungen und klare Regeln durch Rahmenwerke wie den Digital Services Act oder den AI Act.

Sorge vor KI in Wahlkämpfen

KI wird ambivalent bewertet: 39 Prozent der Europäer sehen eine Bedrohung für die Demokratie, nur 32 Prozent betonen die Chancen. Besonders groß ist die Sorge vor KI-generierten Wahlkampf-Inhalten in sozialen Medien. 54 Prozent befürchten manipulative Effekte, obwohl nur 24 Prozent angeben, solche Inhalte bewusst wahrgenommen zu haben. In Deutschland sehen 42 Prozent KI-generierte Inhalte als demokratiegefährdend – über dem europäischen Schnitt.

Demokratie bleibt zentral – Zufriedenheit gering

Drei Viertel der Befragten halten Demokratie für sehr wichtig (Deutschland: 81 Prozent). Gleichzeitig sind nur 22 Prozent in Europa und 25 Prozent in Deutschland sehr zufrieden damit, wie Demokratie praktisch funktioniert. Viele unterstützen die Meinungsfreiheit, doch bei Hassrede und irreführenden KI-Inhalten wünschen sie klarere Grenzen.