Kölner Recherchepreis zeichnet junge Journalisten aus

In Köln ist zum dritten Mal der „Kölner Recherchepreis“ vergeben worden. Die mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Auszeichnung ehrt herausragende Recherchen junger Journalistinnen und Journalisten bis 35 Jahren aus lokalen und regionalen Medien. Rund 50 Bewerbungen waren eingereicht worden.

Die Siegerinnen und Sieger des "Kölner Recherchepreises" zusammen mit der Jury.
Uwe Weiser/KStA Medien Die Siegerinnen und Sieger des "Kölner Recherchepreises" zusammen mit der Jury.

Die Preisträgerinnen und Preisträger 2025:

  • 1. Preis: Sophie Sommer (WAZ) für ihren Report „Ich spüre noch seine Hände auf mir“ über Kinderprostitution in Dortmund. Die Jury würdigte den mehrfach ausgezeichneten Beitrag als „umfassend recherchiert“ und „unvergesslich stark“.
  • 2. Preis: Sabrina Winter (fragdenstaat.de) für ihre Recherche zu Missständen im Berliner Maßregelvollzug – ein „musterhaftes Beispiel“ für konsequente Nutzung von Informationsfreiheitsgesetzen.
  • 3. Preis: Verena Kensbock und Philip Zeitner (Rheinische Post) für die Serie „Das Wohn-Dilemma“ über den Düsseldorfer Wohnungsmarkt. Die Jury lobte Analyse, Relevanz und klare Sprache.

Bei der Verleihung im Neven DuMont Haus würdigten NRW-Medienminister Nathanael Liminski und Kölns neuer Oberbürgermeister Torsten Burmester den lokalen Journalismus als demokratische Kraft und betonten die zentrale Rolle unabhängiger Recherchen. „Der Kölner Recherchepreis macht deutlich, wie unverzichtbar unabhängiger Journalismus für eine Gesellschaft ist, die auf Fakten und Vertrauen gründet“, sagte Liminski. Burmester hob die Bedeutung verlässlicher redaktioneller Arbeit in einer „kritischen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Situation“ hervor.

Die Herausgeber des Kölner Stadt-Anzeiger, Isabella Neven DuMont und Christian DuMont Schütte, warnten vor der wachsenden Marktmacht großer Tech-Konzerne und forderten politischen Rückhalt für unabhängigen Journalismus. „Echte Recherche“, so die Herausgeber, bleibe ein Kern demokratischer Öffentlichkeit – gerade im digitalen Wandel.

Der Preis wird vom Kölner Stadt-Anzeiger und der Lingen-Stiftung vergeben und zeichnet Beiträge aus, die den klassischen Grundsatz hochhalten: Vor jeder Information steht die gründliche Recherche.