Journalisten helfen Journalisten: Nothilfe in Krisengebieten
Journalistische Arbeit ist in vielen Ländern der Welt gefährlich. Wer unbequeme Fragen stellt, brisante Themen recherchiert, über Missstände und Korruption berichtet, gerät in autokratischen Systemen und unter diktatorischen Regimen schnell unter Druck. Auch in Kriegs- und Krisengebieten bleibt die Pressefreiheit meist auf der Strecke. Jedes Jahr werden weltweit unzählige Journalistinnen und Journalisten bedroht, verletzt, inhaftiert, gefoltert, getötet oder müssen aus ihrem Land fliehen.

Bereits seit Anfang der 1990er Jahre setzt sich der gemeinnützige Verein „Journalisten helfen Journalisten e.V. (JhJ)“ für in Not geratene Kolleginnen und Kollegen und deren Familien in Krisen- und Kriegsgebieten ein. Er leistet unbürokratisch Nothilfe, wo es sonst kaum Hilfe gibt.
Zum Beispiel für Journalistinnen und Journalisten aus Afghanistan, die vor den Taliban in die Nachbarländer Pakistan und Iran geflohen sind. Dabei geht es meist um Hilfe zum Überleben oder für dringende medizinische Behandlungen. Inzwischen sind viele dieser Geflüchteten von der Abschiebung nach Afghanistan bedroht. Humanitäre Visa für ein EU-Land können da lebensrettend sein. Vor allem Frankreich und Spanien stellen solche Visa aus. Nach Monaten oder Jahren des Exils fehlen den Familien aber oft die finanziellen Mittel für die Reise. JhJ hat in vielen Fällen bereits solche „Flüge in die Freiheit“ finanziert.
Angesichts der großen Not können wir immer nur einen Teil der an uns gerichteten Bitten erfüllen. Die Dankschreiben motivieren uns, weiterzumachen. “I just would like to say thousands of thanks for your solidarity and support. I really don‘t feel alone in this world face-to-face with this abominable dictatorship.” So schrieb uns eine Journalistin aus Belarus.
Unterstützt hat JhJ bereits Medienschaffende aus Afghanistan, Pakistan, Myanmar, Mexiko, Somalia, Kenia, Uganda, Kongo, Ägypten, Syrien, Jemen, Iran, Irak, Belarus, der Türkei, der Ukraine und aus Russland. Dazu gehörte auch die Wiederbeschaffung zerstörter Arbeitsmittel, die Vermittlung von Stipendien oder journalistischen Aufträgen.