Holger Friedrich plant „Ostdeutsche Allgemeine Zeitung“
Der Verleger der Berliner Zeitung, Holger Friedrich, will im Februar 2026 mit einem neuen digitalen Medienangebot in Chemnitz starten. Die „Ostdeutsche Allgemeine Zeitung“ soll anschließend in allen ostdeutschen Landeshauptstädten Ableger erhalten. Beim Medienforum 2025 der Hochschule Mittweida kündigte Friedrich an, die Berichterstattung in Chemnitz in den ersten vier Wochen selbst zu übernehmen.
Ziel des Projekts sei es, „völlig versachlichte Informationen“ mit starker lokaler Kompetenz zu verbinden und zugleich einen größeren Debattenraum zu eröffnen. Friedrich kritisierte, zentrale gesellschaftliche Themen wie Ökologie, Demografie oder Machtverteilung fänden in vielen Medien – insbesondere im öffentlich-rechtlichen Rundfunk – nicht ausreichend statt. Mit der „Berliner Zeitung“ habe er gezeigt, dass ein breiterer Diskussionsraum auf Resonanz stoße, auch weit über Ostdeutschland hinaus.
Für die neue Redaktion stelle man gezielt Journalistinnen und Journalisten ein, deren Stellen in anderen Häusern abgebaut wurden oder die sich dort „nicht mehr wohl fühlen“. Ob das neue Angebot in Ostdeutschland Fuß fassen kann, sei jedoch ein „offenes Spiel“, so Friedrich. Kritiker werfen ihm vor, in seinem erweiterten Debattenraum mitunter auch gesellschaftsfeindlichen Positionen zu viel Platz einzuräumen.