90 Prozent sehen Fake News als Gefahr für Demokratie
Neun von zehn Deutschen (89,9 Prozent) betrachten Fake News als ernsthafte Bedrohung für Demokratie und Freiheit. Besonders im politischen Kontext bewerten 92,2 Prozent Desinformation kritisch: Sie sehen Fake News als problematisch, weil sie gezielt Meinungen manipulieren und Wahlen beeinflussen. Zudem fördern Falschnachrichten die gesellschaftliche Spaltung.

Das zeigt die repräsentative Studie „Fakt oder Fake? Medienkompetenz in Deutschland“ der IU Internationalen Hochschule. Befragt wurden 1.999 Personen zwischen 16 und 65 Jahren.
Vertrauensverlust durch Desinformation
Die zunehmende Verbreitung von Falschinformationen schwächt das Vertrauen in Medien: 47Rund 72 Prozent der Befragten sagten, ihr Vertrauen sei durch Fake News gesunken.
Während KI-Anwendungen und Social Media mit rund 30 Prozent nur wenig Vertrauen entgegengebracht wird, führen klassische Medien das Ranking an: Die Mehrheit der Menschen in Deutschland vertraut Radio, Fernseh-Nachrichtensendungen und Online-Nachrichtenportalen sowie Zeitungen.
33 Prozent der Befragten gaben zu, schon einmal politischen Falschinformationen geglaubt zu haben. Besonders häufig betraf das die Generation Z der unter 30-Jährigen. Nur 15 Prozent erkannten Deepfakes nachträglich als solche.
Die Folgen von Desinformation reichen von Fehlentscheidungen bei Wahlen über Stress und Angst bis hin zu Streit im privaten Umfeld. Laut Studie verschärft Künstliche Intelligenz das Problem: 84 Prozent erwarten, dass KI-basierte Suchmaschinen künftig Fake News noch schneller verbreiten.
91 Prozent der Deutschen halten es für wichtig, über gesellschaftliche und politische Entwicklungen informiert zu bleiben. Hauptquellen sind TV-Nachrichtensendungen, Online-Portale und Radio. Für die Generation Z rangiert Social Media an erster Stelle.
Politik und Plattformen in der Pflicht
Knapp zwei Drittel der Befragten sehen vor allem Plattformbetreiber (65,1 Prozent) und die Politik (63,1 Prozent) in der Verantwortung, Desinformation einzudämmen. Sie nennen Kennzeichnungen, aktive Entfernung falscher Inhalte und Aufklärung als geeignete Maßnahmen. „Medienkompetenz allein reicht nicht aus, um Fake News und Deepfakes wirksam zu bekämpfen“, sagt Nele Hansen, Professorin für Medienmanagement an der IU.