Reporter ohne Grenzen: Russische Exil-Nachrichtenseite entsperrt

Wieder zugänglich: Reporter ohne Grenzen (RSF) hat die russische Exil-Nachrichtenseite „Meduza“, die von den russischen Behörden am 4. März gesperrt worden war, wieder zugänglich gemacht. Anlass der Aktion war der Welttag gegen Internetzensur, der dieses Jahr auf den 12. März fiel.

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RSF

Das Onlinemedium „Meduza“ wird von russischen Journalisten, die sich im Exil befinden, in der lettischen Hauptstadt Riga betrieben und war bis zum 4. März auch im russischen Internet zugänglich. Die Sperrung durch die russische Zensurbehörde erfolgte laut RSF, „weil die Berichte des Mediums den offiziellen Verlautbarungen des Kremls zur Invasion in der Ukraine zuwiderlaufen“. Bereits vor einem Jahr sei das Portal als „ausländischer Agent“ eingestuft worden, was „drastische Einschränkungen“ mit sich bringe, wie RSF in einer Mitteilung schreibt.

Um die zensierten Inhalte von „Meduza“ wieder zugänglich zu machen, greift Reporter ohne Grenzen auf die Hilfe von „Kommunikationstechnologie-Spezialisten und Ingenieurinnen“ zurück und spiegelt die Inhalte „auf Cloud-Servern großer internationaler Anbieter“, wie es in der Mitteilung weiter heißt. Dadurch könne die russische Regierung die Inhalte auf der Website nur dann wieder zensieren, wenn sie alle Cloud-Server sperren würde. Doch damit träfe sie zugleich heimische Unternehmen, die diese Dienste nutzen – ein Schritt, den „die meisten Regierungen“ scheuen würden, so RSF weiter