Studie #UseTheNews: Wie junge Menschen mit Nachrichten umgehen

Eine bundesweite Studie des Projekts #UseTheNews offenbart eine Tiefe Informationskluft in der nachwachsenden Generation: Die Hälfte der Jugendlichen halte es demnach nicht für wichtig, sich über Neuigkeiten und aktuelle Ereignisse zu informieren. Sie seien zugleich deutlich schlechter informiert als ihre Altersgenossen, die regelmäßig auch journalistische Nachrichtenquellen nutzten.

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Journalistische Angebote seien allerdings nur noch eine von vielen genutzten Informationsquellen. Zu diesen Ergebnissen kommt die kürzlich vorgestellte #UseTheNews-Studie „Nachrichtennutzung und Nachrichtenkompetenz im digitalen Zeitalter“, initiiert von dpa und der Hamburger Behörde für Kultur und Medien. Durchgeführt wurde die Studie vom Leibniz-Institut für Medienforschung (Hamburg). Der BDZV ist Partner des Projekts.

„Erstmals schlüsselt eine Studie derart präzise und differenziert auf, wie junge Menschen mit Nachrichten umgehen. #UseTheNews liefert damit neue fundierte Erkenntnisse für Medienunternehmen und Medienpädagogik“, heißt es in der Mitteilung. Denn auch, wenn viele Jugendliche häufig Social Media nutzten, so müsse das nicht automatisch bedeuten, dass sie nicht an Nachrichten interessiert seien: „Viele konsumieren zusätzlich auch die Nachrichten im Fernsehen oder Radio, lesen eine Tageszeitung oder informieren sich über die Online-Angebote klassischer Nachrichtenanbieter.“ So zeigten sich innerhalb einer Alters- und Bildungsgruppe verschiedene Typen mit spezifischen Ausprägungen von Interesse, Nutzung, zugeschriebener Meinungsbildungsrelevanz und Informiertheit.

Diese vier identifizierten Typen sind:

  • Journalistisch Informationsorientierte: hohes Nachrichteninteresse, umfangreiche Nutzung und große Relevanz journalistischer Quellen bei geringer Relevanz nicht-journalistischer Angebote; gut informiert.

  • Gering Informationsorientierte: geringes Nachrichteninteresse, keine Nutzung und Relevanz journalistischer Quellen bei ebenfalls geringer Nutzung und Relevanz nicht-journalistischer Angebote; nicht gut informiert.

  • Umfassend Informationsorientierte: hohes Nachrichteninteresse, umfangreiche Nutzung und große Relevanz journalistischer und nicht-journalistischer Angebote; gut informiert.

  • Nicht-Journalistisch Informationsorientierte: mittleres Nachrichteninteresse, keine Nutzung und Relevanz journalistischer Quellen bei hoher Relevanz nicht-journalistischer Angebote; nicht gut informiert.

Die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen hält es laut Studienergebnis nicht für wichtig, sich über Neuigkeiten und aktuelle Ereignisse zu informieren. Bei journalistischen Nachrichten fehle ihnen oft der Bezug zu ihrem persönlichen Alltag. Das sagen beispielsweise in der Altersgruppe der 14- bis 17-Jährigen mehr als zwei Drittel der Nicht-Journalistisch Informationsorientierten (67 Prozent). In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen seien es etwas weniger (59 Prozent). Aber auch bei den Journalistisch Informationsorientierten - also den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die den stärksten Bezug zu klassischen Medien haben - sei der Wert in beiden Altersgruppen mit jeweils knapp 40 Prozent vergleichsweise hoch.

Lesen Sie hier die vollständige Mitteilung.

Mehr zum Projekt: www.dpa.com/de/usethenews