Medienuntersuchung: Nutzer stärker bereit, für gute Inhalte zu zahlen

Eine Untersuchung der Unternehmensberatung Deloitte zeigt, wie sich das Medienverhalten der Bevölkerung seit den stärkeren Einschränkungen im Alltag durch das Corona-Virus verändert hat. Print- und Online-Nachrichten, Radio, Streaming und lineares Fernsehen werden stärker genutzt.

Für Print und Online gilt: Nutzer sind verstärkt bereit, für gute Nachrichteninhalte zu zahlen. Vor allem Online-Angebote profitierten derzeit. Der Anteil täglicher Leser von werbefinanzierten Online-News ist laut Untersuchung um 35 Prozent gestiegen. Die regelmäßige Nutzung von kostenpflichtigem Premium-Content habe danach um 25 Prozent zugelegt. Der Anstieg bei digitalen Zeitungsausgaben als PDF oder App liege sogar bei 31 Prozent.

Gedruckte Zeitungen lesen täglich noch 30 Prozent der Befragten, ein Prozent weniger als vor den Corona-Schutzmaßnahmen. Dieser sehr „moderate Rückgang“ sei mit einem Distributionsproblem im Print-Bereich zu erklären, schlussfolgert Deloitte: In Zeiten von Corona hätten viele Kioske geschlossen und der ein oder andere Leser verzichte derzeit wohl auch auf den täglichen Spaziergang zum Zeitschriftenhändler seines Vertrauens.

Für den Deloitte Media Consumer Survey wurden im Februar dieses Jahres 2000 Konsumenten in Deutschland zu ihrem Medien-Nutzungsverhalten befragt. Eine weitere repräsentative Umfrage unter ebenfalls 2000 Mediennutzern zwischen dem 20. und 25. März 2020 liefert nun Vergleichswerte aus einem Zeitraum, in dem die Ausbreitung des Coronavirus deutliche Auswirkungen auf den Alltag vieler Menschen hat.