Trauer um Wilhelm Sandmann

Wilhelm Sandmann, Präsident des BDZV von 1992 bis 2000, ist kurz nach Vollendung seines 85. Lebensjahrs gestorben. Der aus Münster stammende Verlagsmanager hatte seine Karriere zunächst als Schriftsetzer begonnen, studierte dann Betriebs- und Volkswirtschaftslehre in Hamburg und München und trat 1960 als Assistent im Zentralbüro Technik der Axel Springer Verlag AG (heute Axel Springer SE), Hamburg, ein. 1962 wechselte er zur Berliner Zeitungsdruckerei und fünf Jahre später zu Axel Springer Berlin. Seit 1970 gehörte er der Verlagsgesellschaft Madsack in Hannover an, zunächst als Prokurist, seit 1975 als Geschäftsführer, 1984 wurde er Vorsitzender der Geschäftsführung und Verleger der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ sowie der „Neuen Presse“. Im selben Jahr wurde Sandmann auch zum Vizepräsidenten des BDZV ernannt. 1992 übernahm er das Amt des Präsidenten und wurde nach seinem Ausscheiden im Jahr 2000 zum Ehrenmitglied des Präsidiums gewählt. Für die Verlagsgesellschaft Madsack wirkte Sandmann von 1995 bis 2006 als Vorsitzender des Aufsichtsrats. In die achtjährige BDZV-Präsidentschaft Wilhelm Sandmanns fielen unter anderem die Gründung der ZMG, die Weichenstellung für die Verlegung des Verbandssitzes nach Berlin und die damit verbundene Entscheidung zum Bau des Hauses der Presse in der Markgrafenstraße. In dieser Zeit der Vollendung des europäischen Binnenmarktes setzte Sandmann sich insbesondere für die Erhaltung der Pressevielfalt in den Mitgliedsstaaten der EU und insbesondere in Deutschland ein. Für seine Verdienste um die Presse ist Wilhelm Sandmann unter anderem mit dem Großen Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens ausgezeichnet worden.