Internationaler Tag der Pressefreiheit: Georg Baselitz-Motiv erscheint auf zahlreichen Titelseiten

Mit zahlreichen Aktionen hat der BDZV den Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai begleitet. In diesem Jahr konnte der Verband den renommierten deutschen Künstler Georg Baselitz dafür gewinnen, ein großformatiges Werk für den Abdruck auf den Titelseiten der Zeitungen der Mitgliedsverlage zur Verfügung zu stellen. Zu dem Motiv „Frau am Abgrund“ erklärte der Künstler: „Presse und Kunst gehören nicht in die Obhut des Staates. Wer anderes propagiert, manövriert die freie Gesellschaft ins Verderben.“ BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff sagte: „Die Aktion des BDZV mit Georg Baselitz ist ein Ereignis, das durch seinen Ausnahmecharakter ein weithin sichtbares Zeichen für Pressefreiheit setzt.“ Der Schutz der Meinungs- und Pressefreiheit sei nicht die Sache der Medien allein, sondern der Gesellschaft insgesamt. „Wir können die Verteidigung dieses wunderbaren, demokratiestiftenden Rechts auf Meinungs- und Pressefreiheit nicht delegieren“, so Wolff, „nicht an Journalisten und auch nicht an den Staat.“

Wie bereits in den Jahren zuvor unterstützte auch der Außenwerber WallDecaux die Aktion und zeigte das Titelseiten-Motiv auf zahlreichen Digital-Anzeigen in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und Leipzig. Für seine erste Titelseiten-Aktion 2016 zum Internationalen Tag der Pressefreiheit hatte der BDZV den chinesischen Künstler Ai Weiwei gewonnen, 2017 stellte die Performance-Künstlerin, Musikerin und Friedensaktivistin Yoko Ono ein Motiv zur Verfügung.

Darüber hinaus bot der BDZV den Mitgliedsverlagen ein umfangreiches Redaktionspaket an. Unter anderem mit einer Illustration aus dem Buch „Der kleine Prinz“ mit den heimlichen Notizen des in der Türkei inhaftierten „Welt“-Korrespondenten Deniz Yücel; aktuellen Zahlen und Grafiken zur Situation der Pressefreiheit (XXL-Schaubild von Statista für den BDZV); in Kooperation mit dem CPJ (Committee to Protect Journalists) kurze Biographien inhaftierter Journalistinnen und Journalisten sowie elektronische Postkarten zum Verlinken; Karikaturen von Reiner Schwalme und Christine Pfohlmann (beide waren Preisträger beim Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen); in Kooperation mit Reporter ohne Grenzen die Weltkarte der Pressefreiheit.

Spendenaufruf für unabhängige türkische Tageszeitung „Cumhuriyet“

Der BDZV rief außerdem zu einer Spendenaktion für die unabhängige türkische Tageszeitung „Cumhuriyet“ auf. „Wir können nicht immer nur über Pressefreiheit reden, sondern müssen als Branche auch selber dort unterstützen, wo es nötig ist“, erklärte dazu Dietmar Wolff. „Cumhuriyet“ sei ein aktuelles Beispiel für viele bedrängte Zeitungen weltweit, immer mehr Fälle gebe es leider selbst in Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, bedauerte Wolff.

Die regierungskritische Zeitung „Cumhuriyet“ (deutsch: „Republik“) stehe zum einen politisch unter ungeheurem Druck, weil reihenweise Redakteure und Autoren nach dem fehlgeschlagenen Putsch von 2016 angeklagt und zum Teil zu langen Haftstrafen verurteilt wurden. Zum anderen sei auch die Finanzierung der 1948 gegründeten Traditionszeitung extrem gefährdet. So würden Werbekunden kaum noch Anzeigen schalten, weil sie staatliche Repressionen befürchteten.

Als ein Signal der Solidarität zum 3. Mai für Pressefreiheit, Medienvielfalt und Demokratie schaltet der BDZV mit Unterstützung von WAN-IFRA (Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien) und Reporter ohne Grenzen deshalb den gesamten Mai hindurch Spendenanzeigen in den deutschen Zeitungen.