Siegermotive des BDZV-Nachwuchspreises New(s)comers Best 2023 ausgezeichnet

Arbeiten zum Thema „Protest! - Aufmerksamkeit in der Gesellschaft finden.“ betonen Relevanz des Mediums Zeitung

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Awards New(s)comers Best 2023 stehen fest. Bei der 21. Ausschreibung des Nachwuchs-Kreativpreises der Zeitungen hatte der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) das Motto „Protest! - Aufmerksamkeit in der Gesellschaft finden.“ vorgegeben.

Heike Rost für BDZV (Von rechts nach links): Konstantin Bockholt (SILBER, dieckertjones, Berlin), Franka Haberkorn, Maureen Ritter (Bronze, Hochschule RheinMain, Wiesbaden) Christian Mommertz (Jury-Vorsitzender New(s)comers Best 2023, Yellow Brick Road, Düsseldorf), Lola Mais, Sarah König (CROSSMEDIA, Hochschule RheinMain, Wiesbaden), Patrycja Kopinska, Pierre-Yves Mayer (GOLD, Grabarz & Partner; Berlin), Joachim Donnerstag (BDZV, Berlin), Lars Huvart (Jury-Mitglied, Ogilvy, Frankfurt).
Und das sind die Preisträger:

Gold geht an die dreiteilige Anzeigenserie „Aktion & Redaktion“ von Patrycja Kopinska (Art Direction) und Pierre-Yves Mayer (Text), Nachwuchskreative in der Hamburger Agentur Grabarz & Partner. Dazu Juror Peter Gocht, Kreativgeschäftsführer und Partner Saint Elmo‘s (Serviceplan Group), Hamburg: „Eine Arbeit, die die Jury wirklich bewegt hat. In alle Richtungen. Von ganz raus hat sie es schließlich nach ganz oben geschafft. Gold für eine Arbeit, die textlich auf den Punkt und grafisch ungesehen das Briefing erfüllt. Die Message: Zeitungen können die Basis für Protest werden. Gut recherchierte Informationen und aktiver Protest können etwas verändern. Gut, dass es beides gibt. Gut, dass es junge Kreative gibt, die auf solche Ideen kommen. Herzlichen Glückwunsch!“

Silber gibt es für die drei Anzeigenmotive „Protest braucht jemanden, der ihn erklärt.” von Konstantin Bockholt (dieckertjones, zuvor: dieckertschmidt, Berlin), die das Format der ganzseitigen Zeitungsanzeige mit markanten Claims gestaltete. „Populismus entsteht durch Vereinfachung und die oft bewusst verkürzte Darstellung. Nur wer die Hintergründe kennt, kann gesellschaftliche Debatten und den politischen Diskurs nachvollziehen und mitgestalten. Die Serie "Protest braucht jemanden, der ihn erklärt" bringt das eindrücklich auf den Punkt. Die Kampagne veranschaulicht so plakativ die Leistung eines unabhängigen Journalismus in den Tageszeitungen.” lobt Juror Prof. Matthias Spaetgens, Partner & Chief Creative Officer bei Scholz & Friends, Berlin.

Den Award in Bronze erhalten Maureen Ritter und Franka Haberkorn von der Hochschule RheinMain, Wiesbaden (Dozent: Prof. Taner Ercan), für ihre dreiteilige Anzeigeserie „Protest muss nicht jedem gefallen“. Juror Gerrit Zinke Geschäftsführer Kreation, thjnk, Hamburg,würdigt die Anzeigenmotive:„Mit einer tollen, kraftvollen ArtDirection gewinnen die Motive das Auge des Betrachters. Die provokanten Schlagworte bilden den Zugang zu den unterschiedlichen, zeitgemässen und kontroversen Themen. In der Subline wird auf intelligente Weise der Bogen zu unserer stark fragmentierten Gesellschaft und den so unterschiedlichen Meinungen geschlagen. Die Motive machen somit einen guten Punkt für die zentrale und demokratische Verantwortung der Zeitungen und stellen klar - jede:r darf seine Meinung haben und vertreten, aber er/sie sollte informiert sein!“

Zudem wird in diesem Jahr ein Sonderpreis Crossmedia verliehen, und zwar an Sarah König / Lola Mais (Hochschule RheinMain, Wiesbaden, Dozent: Prof. Taner Ercan). „Kreativideen, die in unterschiedlichen Kanälen gleichermassen funktionieren, sind in der Regel nicht allzu kreativ. Anders verhält es sich, wenn der eine Kanal auf dem anderen aufbaut: Ein Print-Announcement, das zu einem nativen Protest-Customizer verlinkt, ist da schon eine reife Leistung. Fest steht: Niemand in der Jury protestierte! Daher: Herzlichen Glückwunsch zum Sonderpreis Crossmedia für „Meinung lebt von Vielfalt“!“, fasst Christian Mommertz (Geschäftsführer Kreation, Yellow Brick Road, Düsseldorf) zusammen.

Die Preisträgermotive:
Die Preisträger

Im laufenden Wettbewerbsjahr hatten 90 Teams insgesamt über 200 ganzseitige Anzeigenmotive sowie zusätzlich Crossmedia-Ideen und -Umsetzungen eingereicht. Die Trophäen wurden im Rahmen des zweitägigen Workshops „Effektive Zeitungswerbung“ im Kloster Eberbach (Eltville) überreicht, zu dem die Preisträgerinnen und Preisträger als zusätzlichem Bestandteil des Preises eingeladen werden.

Juryvorsitzender Christian Mommertz fasste die Bedeutung des Wettbewerbsthemas „Protest!“ zusammen: „Protest ist, wenn die Ohnmacht an die Öffentlichkeit tritt und sich über die Macht beschwert. Protest stellt sicher, dass Minderheiten und Partikularinteressen eine Stimme haben und gehört werden. Und im äußersten Fall kann Protest sogar an die Stelle einer parlamentarischen Opposition treten, falls diese zur Farce zu verkommen droht. Nur solange Protest unbequeme Fragen und unbequeme Forderungen stellt, solange bleibt es unbequem für die, deren unbequeme Pflicht es ist, sich gegenüber einem unbequemen Souverän zu rechtfertigen. Protest und sein Widerhall in Medien und Öffentlichkeit sind der Testfall für eine Freiheit, ohne die Demokratie und Rechtsstaat nicht zu machen sind. Da, wo protestiert wird, lebt das, woran wir glauben. Und da, wo darüber geschrieben wird, überlebt es. Wer schreibt, der weiss: Es irrt der Mensch, solang er strebt. Aber er weiss auch: Es protestiert der Geist, solang er schreibt.“

Die New(s)comers Best-Auszeichnungen sind mit insgesamt 7.000 Euro dotiert. Darüber hinaus werden die prämierten Anzeigen ganzseitig in deutschen Tageszeitungen veröffentlicht. Die Förderer des New(s)comers Best 2023 sind Badische Zeitung (Freiburg), Boyens Medien (Heide), General-Anzeiger (Bonn), Kieler Nachrichten, Mediengruppe Attenkofer (Straubinger Tagblatt / Landshuter Zeitung), Remscheider General-Anzeiger, Rheinische Post (Düsseldorf), Solinger Tageblatt und Süddeutsche Zeitung (München).

Die Mitglieder der Jury für den New(s)comers Best 2023 sind:

  • Peter Gocht, Managing Partner, Saint Elmo's, Hamburg
  • Sascha Hanke, Geschäftsführer Kreation, häppy, Hamburg
  • Uwe Hellmann, Markenberater, Hamburg
  • Lars Huvart, International Executive Creative Director, Ogilvy, Frankfurt
  • Ilona Klück, Talentscout & Hochschulkooperationen, Grabarz & Partner, Hamburg
  • Christian Mommertz, Geschäftsführer, Yellow Brick Road, Düsseldorf (Vorsitzender der Jury 2023)
  • Ingo Müller, Geschäftsführer, Republic (FAZ), Berlin
  • Torsten Pollmann, Executive Creative Director, Havas, Düsseldorf
  • Prof. Matthias Spaetgens, Chief Creative Officer Scholz & Friends, Berlin
  • Anja Tirtey, Edeka, Hamburg
  • Katrin Tischer, Geschäftsführerin, BDZV, Berlin
  • Hermann Waterkamp, Gründer und CCO, Leagas Delaney, Hamburg
  • Gerrit Zinke, Geschäftsführer Kreation thjnk, Hamburg