Tarifverhandlungen werden am 4. Juni in Berlin fortgesetzt

Im Vorfeld der 6. Verhandlungsrunde über einen neuen Gehaltstarifvertrag (GTV) für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen hat der Verhandlungsführer des BDZV, Georg Wallraf, die Gewerkschaften aufgefordert, „endlich selbst konstruktive Gegenangebote zu unterbreiten“.

Obwohl die Verlegerseite bereit gewesen sei, über die reine Gehaltssteigerung hinaus den Manteltarifvertrag nicht vor dem 30.6.2020 zu kündigen und einen Tarifvertrag für die Altersversorgung der Online-Redakteure in tarifgebundenen Gesellschaften abzuschließen, hätten DJV und dju in Verdi sich keinen Zentimeter bewegt, bedauerte Wallraf. Der BDZV habe ein gutes und sehr differenziertes Angebot gemacht, das die Möglichkeiten der Verleger ausreize. „Tarifverhandlungen leben vom Kompromiss“, betonte der Verhandlungsführer. Die Gewerkschaftsseite verkenne mit dem Festhalten an ihrer Maximalforderung die wirtschaftlichen Spielräume der Verlage. Tarifverträge müssten die gesamte Branche abbilden.

Der BDZV hat zwei unterschiedliche Paketlösungen angeboten. Gerade auch für Volontäre und Berufseinsteiger sollen dabei die Leistungen überproportional um 80 beziehungsweise um 120 Euro angehoben werden. Für Redakteurinnen und Redakteure soll es entweder bei einer Laufzeit von 24 Monaten zwei Anhebungen von insgesamt 2,8 Prozent plus eine Einmalzahlung von 250 Euro zum 1. Mai 2018 geben oder alternativ bei einer Laufzeit von 30 Monaten zwei Anhebungen in Höhe von zusammen 3,2 Prozent und eine Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro zum 1. Mai 2018.

DJV und dju hatten 4,5 Prozent mehr Gehalt für Redakteure und Feste Freie sowie mindestens 200 Euro mehr für Volontäre und Jungredakteure gefordert.