"Der Wandel hört nicht auf."
Im Interview mit Dirk von Gehlen, Director Think Tank am SZ-Institut und Jury-Mitglied des Nova Innovation Award der Digitalpublisher und Zeitungsverleger


Was sind die größten Herausforderungen, denen sich Zeitungen, konkret Tages- und Wochenzeitungen, derzeit gegenübersehen?
Die größte Herausforderung steckt in dem Satz: "Der Wandel hört nicht auf." Medien müssen Wege finden, die kontinuierlichen Veränderungen so zu gestalten, dass sie niemanden überfordern, aber den Anschluss nicht verlieren. Ist viel einfacher aufzuschreiben als umzusetzen.
Wie können Impulse oder Ideen für Innovationen allgemein angestoßen werden?
Kleiner denken. Ich glaube, dass Kreativität das Kleingeld der Innovation ist. Statt in großen Scheinen zu denken (Innovation), empfehle ich in Münzen (Kreativität) zu denken. So entstehen viele kleine Impulse und Ideen, denn: Wer viele kleine kreative Teams hat, ist automatisch ein innovatives Unternehmen.
Wie nimmt man in den Verlagen Menschen mit auf dem transformatorischen Weg?
Es gibt wenig, was motivierender ist als Selbstwirksamkeits-Erfahrung - also die Bestätigung, dass Dinge durch der eigene Hände Arbeit sich verändert haben. Wer dieses Gefühl entwickeln kann, kann Veränderungen selbst gestalten - und muss nicht mitgenommen werden.
Dirk von GehlenKleiner denken. Ich glaube, dass Kreativität das Kleingeld der Innovation ist. Statt in großen Scheinen zu denken (Innovation), empfehle ich in Münzen (Kreativität) zu denken.
Speziell als Mitglied der Nova-Jury: Was steht im Fokus bei der Bewertung von eingereichten Innovationen?
Für mich sind die Einreichungen stets besonders interessant, die etwas Neues ausprobieren. Das ist mir wichtiger als die Größe oder die Tragweite einer Innovation.
Und unsere Schlussfrage - ganz allgemein: Was war für Sie persönlich die bedeutendste Innovation in letzter Zeit?
Ich glaube, dass das größte Geschenk meiner Generation die Erfindung des Internets ist. Es würde mich freuen, wenn wir es auch als Geschenk (an)erkennen würden.