Constantin Lummitsch

Kurzbiographie des Autors

Jahrgang 1983, studierte Germanistik und Neuere Geschichte an der Universität Gießen. Er volontierte von 2016 bis 2018 beim Darmstädter Echo, das zur VRM gehört. Seitdem Redakteur im VRM-Wochenendressort „Leben“ in Mainz. In diesem Ressort erscheinen Reportagen und Hintergrundgeschichten. Einige seiner Texte wurden mit Förderpreisen ausgezeichnet.

Portraitfoto von Constantin Lummitsch
Constantin Lummitsch

Im Interview

Wie entstand die Idee zu Ihrem Beitrag und wie haben Sie recherchiert?

Ich las einen Bericht über Beerdigungen, die vom Ordnungsamt organisiert wurden, weil sich niemand um die Toten kümmerte. Das fand ich schockierend - und wollte mehr über die Konsequenzen von Einsamkeit und Armut im Alter erfahren. Für die Recherche traf ich Ordnungsamtsmitarbeiter, besuchte Amtsbestattungen ohne Trauergäste. Ich sammelte so zwar Fakten - über die Verstorbenen, ihr Leben und ihr Ende erfuhr ich aber nichts: Datenschutz. Ich wollte aber mehr über diese Menschen wissen.

Von wem wurden Sie dabei unterstützt?

Glücklicherweise erzählte mir ein Kollege beim Mittagessen von einem Mann, der sich in Mainz ehrenamtlich um die Beisetzung einsam Verstorbener kümmert: Christopher Jones, Diakon im Ruhestand und Musiker. Er sucht nach Bruchstücken vergangener Leben, versucht sie so gut wie möglich zu rekonstruieren. Die Stadt arbeitet mit ihm eng zusammen, so kommt er an Informationen über Verstorbene. Jones erlaubte mir, ihn bei seiner Spurensuche zu begleiten. Nur so konnte ich diese Reportage schreiben. Ein Dankeschön geht auch an unseren Fotografen Sascha Kopp. Obwohl er bei jedem Termin eigentlich frei hatte, begleitete er mich bei allen Amtsbestattungen, knipste starke Bilder. Die vielen Fotos halfen mir später auch beim Schreiben.

Was macht für Sie persönlich guten Journalismus aus?

Guter Journalismus ist unabhängig und hält Druck aus.

Was braucht ein herausragender Artikel?

Ein starkes Thema, den richtigen Ton, den richtigen Aufbau. Auch Reflexionen.

Wenn ein Mensch gestorben ist und sich niemand um die Beerdigung kümmert, übernimmt das die Stadt. Zu Besuch bei Amtsbestattungen.

Nominierter Constantin Lummitsch

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