BDZV. Der Kongress 2022: Was ist uns die Freiheit wert? Zeitungsverleger und Digitalpublisher tagen morgen in Berlin

Wie ein roter Faden zieht sich der Begriff „Freiheit“ durch den Kongress, den der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) morgen nach zwei Corona-bedingt rein digital übertragenen Jahrestagungen erstmals wieder live und vor Ort veranstaltet.

BDZV. Der Kongress 2022
boros / BDZV

2022 sollte eigentlich das Jahr nach der Krise werden – dann kam der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Seither hat die zum Kongress-Motto gewählte Frage: „Was ist uns die Freiheit wert?“ einen erschreckend existenziellen Charakter – für die kriegführenden Parteien sowieso, für die es um Leben oder Tod geht, aber auch für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik in Deutschland und Europa.

BDZV. Der Kongress will einige Schlaglichter werfen auf die aktuelle Situation. Die Veranstaltung in der Hauptstadt-Repräsentanz der Telekom beginnt mit der Rede von BDZV-Präsident Dr. Mathias Döpfner, zugleich Vorstandsvorsitzender Axel Springer SE, und einem Impuls von Bundesfinanzminister Christian Lindner. Mit ihm wird im Anschluss – „Lindner hoch Zwei“ – Thomas Lindner, Vorsitzender Geschäftsführung Frankfurter Allgemeine Zeitung, über den Wert der Freiheit für Medien und Gesellschaft diskutieren.

„Wie sichern wir Freiheit?“ – diese Frage beschäftigt auch Mario Czaja, Generalsekretär der CDU Deutschlands. Und über „Medien unter Druck“ debattieren Staatssekretärin Heike Raab, Koordinatorin Medienpolitik der Länder, und David Koopmann, Vorstand Bremer Tageszeitungen AG. Beider Themenpalette umfasst die Frage nach einer Zustellförderung für die Presse ebenso wie die Entwicklung beim Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk und in Europa.

Um „Demokratien unter Druck“ dreht sich eine Diskussionsrunde mit: Pinar Atalay, Erste Journalistin RTL Deutschland; Marina Weisband, Vorsitzende D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt; und Judith Wittwer, Chefredakteurin Süddeutsche Zeitung. „Im Namen der Freiheit?“: Die Rolle der Digitalkonzerne im Kontext des Ukraine-Kriegs untersucht Dr. Martin Andree, Privatdozent für digitale Medien an der Universität Köln. 

„Nach der Zeitenwende – Vor dem Umbruch“ – das große Bild mit Blick auf die zu erwartenden wirtschaftlichen Entwicklungen zeichnet Prof. Dr. Siegfried Russwurm, Präsident Bundesverband Deutsche Industrie. Wie sich unter diesen Vorzeichen journalistische Geschäftsmodelle künftig entwickeln können, demonstrieren der Vortrag von Øyulf Hjertenes, Direktor Schibsted Kyst, und die von BDZV-Hauptgeschäftsführerin Sigrun Albert moderierte Diskussionsrunde mit: Kai Röhrbein, Geschäftsführer Walsroder Zeitung; Eugen A. Russ, Geschäftsführer Russmedia, und Sebastian Turner, Medienunternehmer und Publizist Table Media.

Ein weiterer Höhepunkt der Berliner Veranstaltung ist die Verleihung der NOVA Innovation Awards. Neun überraschende, technologisch anspruchsvolle, kreative oder nachhaltige Projekte aus Verlagsunternehmen sind nominiert.

Moderiert wird der Kongress von Kerstin Münstermann, Leiterin Berliner Parlamentsbüro „Rheinische Post“, und Peter Stefan Herbst, Chefredakteur „Saarbrücker Zeitung“. 

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