Treffen der Kreativwirtschaft in Hamburg

BDZV zur Bedeutung der Presse für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt

Nach der Automobil-Industrie ist die Kreativwirtschaft die zweitgrößte Branche in Deutschland. Das gilt für Umsatz- wie für Mitarbeiterzahlen. Entsprechend groß war das Interesse am „German Creative Economy Summit“, zu dem sich am 5. und 6. März mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der deutschen Kultur- und Kreativbranche in Hamburg trafen. Im Fokus der Diskussionsrunden über aktuelle und künftige Herausforderungen stand die Frage, wie die Branche aus den elf Teilmärkten Musik, Film, Buch, Presse, Architektur, Rundfunk, Darstellende Kunst, Design, Software und Games, Bildende Kunst und Werbung ihre Potenziale und Verantwortung nutzen und bündeln kann, um Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.

 

Jan-Marius Komorek Matthias Ditzen-Blanke (re.) diskutiert mit Antje Valentin, Karin Loosen, Dara Sepehri und Helmut Verdenhalven beim GCES2025 in Hamburg.

Stark vertreten mit gleich drei Experten- und Panelbeiträgen war die Pressebranche:  So betonte Matthias Ditzen-Blanke, BDZV-Vorstandsvorsitzender und Verleger der „Nordsee-Zeitung“ (Bremerhaven), in einer Diskussion mit dem Titel „Keine Demokratie ohne Kreativwirtschaft?! “ die besondere Verantwortung der Medienbranche, „demokratische Prozesse zu stärken und zugleich kritische Auseinandersetzungen zu ermöglichen“. Die Rolle der Presse allgemein und insbesondere der Zeitungen sei in diesem Kontext gar nicht zu überschätzen.

Zuvor hatte Helmut Verdenhalven, Sprecher der Koalition Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland (k3d) und Leiter Public Affairs beim BDZV,  in seiner Eröffnungsrede ganz ähnlich argumentiert: „Die Kreativwirtschaft ist die Zukunftsbranche für unsere Wirtschaft und Demokratie. Sie ist weit mehr als ein Wirtschaftssektor – sie ist ein Garant für Innovation, gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine starke Demokratie. “

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, betonte die Bedeutung eines gemeinsamen Auftretens der Kreativwirtschaft: „Genau dieses ‚Mit einer Stimme sprechen‘, ohne dabei die Stimmenvielfalt zu verkennen, ist wichtig, um die Kreativwirtschaft als Leitbranche der Zukunft ins Bewusstsein zu bringen.“

BDZV-Justiziarin Dr. Sonja Boss diskutierte beim Panel „Ist das Bürokratie oder muss das so? “ mit Andrea Wicklein vom Nationalen Normenkontrollrat über ein Aufregerthema in jeder Branche: Welche bürokratischen Hindernisse beeinflussen die tägliche Arbeit von Kreativunternehmen  und welche Regelungen sind besonders problematisch?

Weitere Programmpunkte des Kreativ-Gipfels   waren unter anderem die Prägung kreativer Prozesse durch KI, die Rolle des Menschen in der Wertschöpfungskette und europäische Antworten auf amerikanische und chinesische KI-Modelle.