Nielsen-Werbetrend: Print-Anzeigen attraktiv für Handel und Hersteller
Unternehmen in Deutschland haben im April 2,7 Milliarden Euro brutto für Werbung ausgegeben. Das entspricht einem Anstieg von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die neuesten Zahlen des Hamburger Werbeforschers Nielsen, der Nielsen-Werbetrend, zeigen. Damit konnten die Unternehmen den Rückgang aus dem März, als die Investitionen um 3 Prozent gesunken waren, wieder ausgleichen.
Besonders gut lief es gemäß den Nielsen-Zahlen für die Tageszeitungen. Demnach gaben Unternehmen im April 525 Millionen Euro für Zeitungswerbung aus, ein Anstieg von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Nielsen begründet das Plus mit dem Ostergeschäft Anfang April, in dem viele Händler und Unternehmen für ihre Produkte warben, im Vorjahr war dies noch in den März gefallen. Die Brutto-Werbeausgaben für Print stiegen von Januar bis April dieses Jahres insgesamt um 3,9 Prozent.
TV-Werbung hingegen musste ein Rückgang der Brutto-Werbeausgaben um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verbuchen. Auch Publikumszeitschriften verloren (minus 4,2 Prozent).
Die Außenwerbung verzeichnete im April ebenfalls ein Wachstum von 8 Prozent auf 247 Millionen Euro. Bei der Radiowerbung wuchsen die Ausgaben im April um 0,2 Prozent.
Onlinewerbung, insbesondere die im OVK organisierten Display- und Videovermarkter, verzeichnete im April ein Minus von 6,4 Prozent auf 340 Millionen Euro.
Kinowerbung hingegen erlebte einen Aufschwung. Unternehmen gaben im April 8,8 Millionen Euro für Werbung auf der großen Leinwand aus, ein Plus von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Bei den Nielsen-Zahlen muss beachtet werden, dass sie die Bruttowerte nach Listenpreis zugrunde legen und Rabatte sowie Eigenanzeigen nicht berücksichtigt sind. Zudem werden keine Rubrikenmärkte betrachtet. Gleichwohl sind die Daten ein wichtiger Indikator für den Werbetrend und zeigen die Entwicklung in den einzelnen Branchen.