BVDM zur Mindestlohn-Entscheidung: Keine 15 Euro – aber Belastung bleibt hoch

Die Entscheidung der Mindestlohnkommission, dem politischen Druck zur Einführung eines 15-Euro-Mindestlohns nicht nachzugeben, wird vom Bundesverband Druck und Medien (BVDM) ausdrücklich begrüßt.

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Dennoch warnt der Verband vor erheblichen Folgen für die Branche: Die geplanten Anhebungen auf 13,90 Euro (ab 2026) und 14,60 Euro (ab 2027) seien für viele Betriebe der Druck- und Medienbranche „eine erhebliche wirtschaftliche Belastung“ und schwer zu verkraften. Der Druck auf die Arbeitskosten insbesondere bei einfachen Tätigkeiten steige damit enorm.

Positiv bewertet der BVDM die einstimmige Entscheidung der Kommission auf Basis statistischer Daten statt politischer Vorgaben. Dies sei ein wichtiges Signal für die Unabhängigkeit der Kommission, so der Verband.

Kritik äußert der BVDM an der Diskrepanz zwischen Mindestlohn- und Tariflohnentwicklung. Die Mindestlohnerhöhung überholt erneut die Tarifabschlüsse in der Branche – eine Belastung für die Tarifautonomie. Der BVDM appelliert an die Kommission, künftig die Entwicklung des Tarifindexes stärker zu gewichten.

Scharfe Worte findet der Verband auch für die politische Einflussnahme im Vorfeld. Sie untergrabe das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Kommission und schwäche die Akzeptanz des Mindestlohns insgesamt.