„Augsburger Allgemeine“ gewinnt den Deutschen Lokaljournalistenpreis 2024

Gratulation: Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat den Deutschen Lokaljournalistenpreis 2024 an die „Augsburger Allgemeine“ für ihre Berichterstattung über einen mutmaßlichen Folter-Skandal in der JVA Augsburg-Gablingen verliehen.

Konrad Adenauer liest Zeitung
KAS/Giuseppe Moro Der Deutsche Lokaljournalistenpreis wird in Gedenken an Konrad Adenauer (Bild) seit 1980 von der Konrad-Adenauer-Stiftung verliehen.

Die Jury lobte die Zeitung für ihre exklusive und kontinuierliche Berichterstattung seit dem 25. Oktober 2024. Die „Augsburger Allgemeine“ habe als erstes Medium über die Missstände in der Justizvollzugsanstalt berichtet. Informanten und Insider berichteten der Redaktion von Misshandlungen, Schikanen und Folter an Gefangenen. Die Jury hob das konsequente Dranbleiben und die multimediale Aufbereitung des Themas hervor.

Mit dieser herausragenden Recherche sahnte die Augsburger Allgemeine am selben Tag auch gleich noch einen zweiten großen Preis ab, mit dem – neben dem Lokaljournaistenpreis der KAS und dem Theodor-Wolff-Preis – exzellenter  Journalismus in Deutschland gewürdigt wird: den Stern-Preis (früher Nannen-Preis).

Den zweiten Platz beim Lokaljournalistenpreis errang die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (Essen) für die Reportage „Ich spüre noch seine Hände auf mir“ von Sophie Sommer. Die Redakteurin recherchierte acht Monate lang über Kinderprostitution in Dortmund. Sie sprach mit Sozialarbeitern, Polizisten, Staatsanwälten und Anwälten und besuchte gefährliche Stadtviertel. Ihre Reportage beleuchtet ein erschütterndes gesellschaftliches Problem.

Der dritte Preis ging an die „Freie Presse“ (Chemnitz) für die Reportage „Ein Leben für Großschirna – Die Geschichte hinter dem Tod des Bürgermeisters Volkmar Schreiter“ von Anne Lena Mösken. Die stellvertretende Chefredakteurin schildert den Suizid des Kommunalpolitikers und die möglichen Verbindungen zur AfD im Stadtrat. Die Jury bezeichnete die Reportage als „Lehrstück über die Herausforderungen der Demokratie“.

Den Sonderpreis für Volontärsprojekte erhielten die Volontärinnen und Volontäre der „Mitteldeutschen Zeitung“ für „Ladenschluss – ist das die Zukunft der Innenstädte?“. Sie untersuchten umfassend und multimedial die zunehmenden Ladenschließungen in Innenstädten und suchten nach neuen Ideen und positiven Entwicklungen. Die Jury lobte die originelle und konstruktive Herangehensweise.

Prof. Dr. Norbert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, betonte die Bedeutung der prämierten Recherchen. Er erklärte, dass die Themen menschliche Abgründe aufzeigen und an den Grundfesten der Gesellschaft rütteln. Verantwortungsbewusste Lokaljournalisten müssten solche Missstände aufdecken, um Politik und Gesellschaft zum Handeln zu bewegen.

Insgesamt gab es 274 Einsendungen für den Wettbewerb 2024.