Medienvertrauen in 2023 leicht gesunken – Zeitungen besonders vertrauenswürdig

Die neunte Erhebungswellte der Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen zeigt, wie es um das Vertrauen der Menschen in die Medien 2023 bestellt war. Nach den nun veröffentlichten Ergebnissen ist das Vertrauen in die Medien leicht gesunken und nähert sich damit dem Vor-Pandemie-Jahr 2019 an. Die Mediengattungen mit dem höchsten Vertrauen sind das öffentlich-rechtliche Fernsehen und lokale und regionale sowie überregionale Tageszeitungen.

Titelbild der Langzeitstudie Medienvertrauen
Johannes Gutenberg Universität Mainz

Demnach vertrauen 44 Prozent der Bevölkerung den Medien, 31 Prozent „teils, teils“. Im Vergleich zu 2022 ist das ein Rückgang um fünf Prozent. Im Pandemie-Jahr 2020 erreichte das Vertrauen mit 56 Prozent den höchsten Stand.Der Anteil der Menschen, die den Medien eher nicht bzw. überhaupt nicht vertrauen, ist im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 25 gestiegen.

Nach wie vor wird dem  öffentlich-rechtlichen Rundfunk das größte Vertrauen entgegengebracht. 64 Prozent der Befragten geben an, den Angeboten von ARD und ZDF im Fernsehen zu vertrauen.

An zweiter Stelle folgen die Lokal-/Regionalzeitungen mit 59 Prozent Vertrauenswerten. Den überregionalen Tageszeitungen vertrauen 52 Prozent der Bevölkerung. Damit bewegen sich beide Zeitungsgattungen auf einem ähnlichen Niveau wie 2022, wo jeweils 60 Prozent (lokal/regional) bzw. 55 Prozent (überregional) diesen Medien vertrauten.

Die Zahlen zeigen laut Studienautoren, dass die „Pandemiedividende“ mit überdurchschnittlich hohen Vertrauenswerten inzwischen „verbraucht“ sei. Es könne von einer „Konsolidierung des Vertrauens und Misstrauens in die Medien in Deutschland ausgegangen“ werden. Die Studie zeige zudem, dass „die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland hinsichtlich ihrer Einstellungen zu ihren Medien deutlich stabiler“ sind, „als es in der oft hitzigen öffentlichen Debatte über einzelne Streitfragen erscheint“.