Google testet Ausschluss europäischer Presseinhalte – Verlage reagieren besorgt

Google hat überraschend angekündigt, Inhalte europäischer Verlage in Google News, Google Search und Discover für rund ein Prozent der Nutzer in neun EU-Ländern – darunter Belgien, Dänemark, Italien und Spanien – vorübergehend auszuschließen.

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Dieser Test soll laut Google die Auswirkungen der Anzeige von Presseinhalten auf die Sucherfahrung der Nutzer und den Traffic zu Verlagen untersuchen. Die Ergebnisse sollen den Verlagen „objektivere und nützlichere Daten“ liefern. Über den Zeitpunkt oder die Dauer des Tests gibt das Unternehmen keine Auskunft.

Die europäischen Verlegerverbände EMMA und ENPA kritisieren den Schritt in einer Mitteilung scharf. Sie werfen Google vor, europäische Presseinhalte zu unterdrücken, ohne jegliche Absprache mit den Verlagen zu handeln und nicht transparent zu kommunizieren. Der Test wird als "inakzeptable Reaktion" auf die Forderungen der europäischen Presseverleger nach Fairness und Offenheit im digitalen Nachrichtensektor bewertet.

Die Verbände prüfen nun, wie sie auf diese Entwicklung reagieren, und fordern Google auf, das Vorgehen zu stoppen, die Sichtbarkeit für die Presseinhalte wieder herzustellen und in einen konstruktiven Dialog mit den Verlagen zu treten. Bereits zuvor hatten EMMA und ENPA davor gewarnt, dass Googles Vorgehen die Meinungsvielfalt gefährde und eine unabhängige Prüfung sowie transparente Kommunikation mit den Verlagen unverzichtbar seien.

Download des Statements von EMMA, ENPA und NME.