Sexistisch und gewaltverherrlichend: Werberat spricht fünf Rügen aus

Der Deutsche Werberat, das Selbstkontrollgremium der Deutschen Werbewirtschaft, rügt fünf Unternehmen, darunter zwei Spiele-Entwickler, die laut Mitteilung „sexistisch und zunehmend gewaltverherrlichend“ werben.

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Deutscher Werberat

Demnach beanstandet das Gremium die Social-Media-Werbung des Spieleentwicklers Nexters Global Ltd. als gewaltverherrlichend, da eine leicht gekleidete und gefesselte Frau abgebildet wird. Zudem lasse die Werbung „Dominanzgebahren gegenüber Frauen als akzeptabel erscheinen“, heißt es vom Werberat.

Eine weitere Rüge sprach der Werberat gegen die animierte In-App-Werbung des chinesischen Entwicklers Betta Games aus; sie zeigt eine Frau, die ihren Partner bei einem Kuss mit einer anderen Person erwischt. Daraufhin wirft der Mann die Frau aus der gemeinsamen Bleibe, indem er sie in den Bauch tritt. Auch bei dieser Darstellung werde, kritisiert der Werberat, der Eindruck vermittelt,  „dass die Anwendung von Gewalt und Dominanzgebahren akzeptabel“ sei.

Für ein Plakatmotiv mit einer auf dem Boden liegenden Frau mit weit aufgeknöpfter Bluse wurde das Unternehmen Laminat-Schmidt gerügt, da sie gegen Ziffer 5 der Verhaltensregeln des Deutschen Werberats gegen die Herabwürdigung und Diskriminierung von Personen verstoße.

Die Fahrzeugwerbung der Firma Auto-Service Busse GmbH aus Köln erhielt eine Rüge vom Deutschen Werberat für das Motiv einer nackten, auf dem Rügen liegenden Frau. Das Gremium stufte diese Darstellung als sexistisch ein.

Das Rostocker Unternehmen Staalfabrik GmbH, ein Harley-Davidson-Vertragspartner, wurde ebenfalls für eine Fahrzeugwerbung gerügt, die eine auf dem Bauch liegende Frau mit einem anrüchigen Slogan darstellt. Der Körper der Frau werde, moniert das Selbstkontrollgremium, als „Blickfang“ eingesetzt und reduziere Frauen „auf ihre sexuelle Verfügbarkeit“.

Der Werberat betont in diesem Zzsamenhang, dass er mit 91 Prozent eine hohe Durchsetzungsquote erziele und die Rügen gegen uneinsichtige Firmen somit in der Minderheit liegen.