Presserat: Beschwerden 2022 zurückgegangen

Trotz „brisanter Nachrichtenlage“: Die Beschwerden beim Presserat, dem freiwilligen Selbstkontrollorgan der deutschen Presse, sind im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. 2022 waren es insgesamt 1.733 sogenannte Eingaben. Im Jahr 2021 fielen mit 2.556 deutlich mehr an.

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Es habe sich deutlich bemerkbar gemacht, dass es weniger Beschwerden in Bezug auf die Corona-Berichterstattung gegeben habe, teilt der Presserat weiter mit. Zudem habe es weniger Massenbeschwerden als in den Jahren davor gegeben.

Der Krieg in der Ukraine habe mit 78 Beschwerden gerade einmal vier Prozent des Beschwerdeaufkommens ausgemacht. Das zeige, dass die Leserinnen und Leser „ein hohes Vertrauen in die Kriegsberichterstattung der presseethisch gebundenen Medien, gerade wenn es um Sorgfalt und Wahrhaftigkeit geht“, haben. Einen Großteil der Beschwerden, die zu diesem Thema eingegangen seien, hätten die Ausschüsse als unbegründet zurückgewiesen.

Gesunken ist auch die Zahl der Rügen, die der Presserat 2022 ausgesprochen hatte. Demnach sprach das Selbstkontrollorgan 47 Rügen wegen schwerer Verstöße gegen den Pressekodex aus. Im Jahr 2021 waren es noch 60.