Lokalreporter in Thüringen angegriffen

Alarmierend: Journalistinnen und Journalisten werden immer häufiger bedroht. Einen erneuten Vorfall meldet jetzt die Funke Mediengruppe. Ein Lokalreporter der Ostthüringer Zeitung sei auf einer AfD-Veranstaltung in Plothen im Saale-Orla-Kreis beschimpft und angegriffen worden. Außerdem seien die Reifen seines Autos zerstochen worden.

Feindbildstudie
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Immer wieder komme es vor, dass ihre Reporter Anfeindungen durch AfD-Anhänger ausgesetzt seien, wenn sie über Demonstrationen oder Parteiveranstaltungen berichten, so Funke. Die Reporter würden aktiv an ihrer Arbeit gehindert. Man werde sich davon aber nicht einschüchtern lassen, so Funke-Geschäftsführer Christoph Rüth. „Wir müssen unsere Freiheit schützen. Dazu gehört auch der Schutz der Pressefreiheit und der Schutz, gesicherte Informationen verbreiten zu können.“

ECPMF und BDZV untersuchen Bedrohungslage

Auf die wachsende Gefährdung von Lokaljournalistinnen und Lokaljournalisten hatte bereits das Europäische Zentrum für Presse und Medienfreiheit mit der vom BDZV unterstützten Studie „Feindbild Journalist:in: Berufsrisiko Nähe“ aufmerksam gemacht. Die vom BDZV unterstützte Studie erfasste neben tätlichen Angriffen auch zunehmende Einschüchterungsversuche vor Ort und im Internet.

„Lokaljournalistinnen und Lokaljournalisten sind besonders nah dran am Geschehen – und an den Menschen, über die sie berichten. Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Nähe für Journalisten zur Gefahr wird und der Beruf sie zur Zielscheibe von Hatern und Feinden der Presse macht“, erklärte dazu BDZV-Hauptgeschäftsführerin Sigrun Albert. „Bedroht, beschimpft und angegriffen zu werden, ist eine beängstigende persönliche Erfahrung und ein Angriff auf die freie Berichterstattung.“

Mit Hilfe eines Langzeitmonitorings über drei Jahre leuchten ECPMF und BDZV die Bedrohungslage von Lokaljournalistinnen und -journalisten aus und erarbeiten Handlungsempfehlungen.