„Kieler Nachrichten“: Leuchtendes Signal gegen Hass und Ausgrenzung

Eine Initiative, der Aufsehen weit über Kiel hinaus zu wünschen ist: Die „Kieler Nachrichten“ (KN) und der Freundeskreis Yad Vashem wollen mit der gemeinsamen Aktion „Licht zeigen“ das Erinnern an den Holocaust „mitten in die Gesellschaft“ tragen.

Digitale Version des Stickers
Nava Gilo / Yad Vashem

Vor diesem Hintergrund setzten sich Freundeskreis und Zeitung das Ziel, zum diesjährigen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar in ganz Kiel das ikonische Foto eines Chanukka-Leuchters zu verbreiten. Fast 70.000 Exemplare des 1931 von Rahel Posner in Kiel aufgenommenen Fotos wurden als Abziehfolie über die gesamte Druckauflage von „Kieler Nachrichten“ und „Segeberger Zeitung“ verteilt. Beide Titel hatten die Aktion in ein Themenpaket zu jüdischem Leben in Kiel damals und heute eingebettet.

Die Initiative, ein „leuchtendes Signal gegen Hass und Ausgrenzung“, wurde von den „KN“ in Kooperation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland und der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem konzipiert. Die Fotografin des später weltweit bekannt gewordenen Fotos war Rahel Posner, Ehefrau von Arthur Posner, des letzten Kieler Rabbis vor Beginn der Schoa. Hellsichtig fing sie die Gleichzeitigkeit des Chanukka-Leuchters in der Fensterbank ihres Wohnzimmers und einer im Hintergrund erkennbaren riesigen Nazi-Flagge ein, die am Haus auf der anderen Straßenseite gehisst worden war. Foto und Leuchter sind heute, wie die „Kieler Nachrichten“ mitteilen, Bestandteil der Sammlung der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem: „Nun sollen sie – auch über Kiel hinaus – zum sichtbaren Signal gegen Vergessen und Ignoranz werden.“