DJV: Hilfen für Journalisten aus Russland nachbessern

Fluchtgründe: Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Bundesregierung aufgefordert, die am 30. Mai beschlossenen Hilfen für Journalistinnen und Journalisten aus Russland nachzubessern. Nach Informationen des DJV sollen geflohene russische Medienschaffende in Deutschland bleiben und auch arbeiten dürfen.

Jobnet.AG Berlin
Jobnet.AG Berlin

Das sei "ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, bewertete der stellvertretende DJV- Bundesvorsitzende Mika Beuster die Einigung zwischen dem Bundesinnenministerium, dem Auswärtigen Amt und der Beauftragten für Kultur und Medien. Vorgesehen sei ein beschleunigtes Aufnahmeverfahren, zu dem neben der Sicherheitsüberprüfung der Betroffenen der Nachweis der persönlichen Bedrohung in Russland gehören soll. „Der geforderte Nachweis schließt alle Journalistinnen und Journalisten aus, die den Ukrainekrieg und die Repressionen durch den Kreml zwar ablehnen, aber ihre Opposition noch nicht durch Medienberichte öffentlich gemacht haben“, erläuterte Beuster. Da auf kritische Berichterstattung in Russland die sofortige Verhaftung folgen könne, sei eine Flucht nach Deutschland in einem solchen Fall gar nicht mehr möglich. Vor diesem Hintergrund halte die Journalistengewerkschaft eine Nachbesserung der Bundesregelung für unverzichtbar: „Jeder geflohene russische Journalist macht es für Wladimir Putin schwerer, seinen Informationskrieg gegen den Westen zu gewinnen.“

Der BDZV weist in diesem Zusammenhang auf das von dju in ver.di initiierte und gemeinsam mit zahlreichen Medien- und Kulturorganisationen realisierte Job-Portal new-start-media hin, das sich an Geflüchtete aus Ukraine und Russland sowie Belarus wendet. Dank des Beschlusses der Bundesregierung vom 30. Mai könnten nun auch Journalistinnen und Journalisten aus Russland schneller und einfacher als bisher eine Tätigkeit in Deutschland aufnehmen. Das von der Jobnet AG eingerichtete Portal ist durchgängig mehrsprachig programmiert – ukrainisch, russisch, deutsch und englisch. Das neue Jobportal ist erreichbar unter new-start.media. Neben den hier versammelten knapp 50.000 Stellenangeboten wird es in einem nächsten Schritt zusätzliche Funktionen wie Community-Seiten und das Angebot von Basis-Sprachkursen geben. Der BDZV unterstützt das Netzwerk im Rahmen seiner großen Ukraine-Initiative #ZeitungenHelfen.