„Verlagslogistik 2021“: Benchmarking abgeschlossen

Das BDZV-Benchmarking „Verlagslogistik 2021“ ist im Frühsommer abgeschlossen worden. An dem mit dem Unternehmensberater Markus Bohl organisierten Projekt beteiligten sich 60 Verlage aus ganz Deutschland. Basis des umfassenden Vergleichs der Verlage aller Größenklassen waren mehr als 70 Kennzahlen aus dem ersten Quartal 2021, die im Frühsommer erhoben wurden.

Benchmarking Verlagslogistik
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Erfasst wurden unter anderem Lohndaten, Beschäftigungsdaten, Krankheitsquoten, genommene und noch offene Urlaubsansprüche, Verhältnis der Overheadkosten zu den Gesamtkosten, Einzelfragen zur Gebietsleiterorganisation, Kennzahlen zum Bewerbermanagement, Vergleichsdaten zu Firmenfahrzeugen, Controllingdaten zur Organisation der Auslieferung und zur Organisation der Bezirks- und Routenplanung, Tourkosten – kurz: alle Daten, die für eine Qualifizierung der Zustellorganisation eines Zeitungsverlags aussagekräftig sind.

Der Initiative für das Benchmarking war in der AG Logistik des BDZV entwickelt worden. „Die Zustellkosten sind insgesamt der größte Kostenblock für einen Zeitungsverlag. Dabei ist es wichtig, dass der Benchmark sehr passgenau auf die örtlichen Zustellgegebenheiten zugeschnitten ist. Ein Vergleich Stadt-, Land- oder Mischgebiet allein würde hier zu kurz greifen.“, erläutert Markus Bohl. Über einen sogenannten Neutralisator würden die Gebietsunterschiede ausgeglichen und optimale Kosten abgestimmt auf das jeweilige Zustellgebiet ermittelt. Ein ähnliches Ziel verfolge der zum Einsatz kommende „Optimizer“, der die Kosten pro Abonnement oder die Kosten pro Kilometer trotz unterschiedlicher Organisationsformen der Teilnehmer miteinander vergleichbar macht.

Die Teilnehmer des Benchmarks, größtenteils Mitglieder der AG Logistik, hätten durchweg ein positives Feedback gegeben, berichtet Christian Eggert, Leiter Verlagswirtschaft beim BDZV. Auch im Vergleich zu früheren Benchmark-Projekten sei die Phase der Datenerhebung auch im laufenden Betrieb gut zu organisieren gewesen, da im direkten Dialog überwiegend Daten erfasst wurden, die in den Unternehmen ohnehin präsent sind. Die aus dem Vergleich gewonnenen Erkenntnisse seien von allen Teilnehmern als wertvoll eingeschätzt worden.

Eggert betont, dass das mit Markus Bohl organisierte Benchmark-Projekt über den Rahmen üblicher Vergleichsprojekte hinausgehen soll. Es soll nicht nur ein Vergleich der Besten in Bezug auf die Kosten möglich werden, vielmehr werden alle Rahmendaten in die Betrachtung einbezogen, die für die Bewertung des Erfolgs der Tageszeitungszustellung relevant sind. Bei der Diskussion der Ergebnisse mit den Teilnehmern werden Handlungsempfehlungen erarbeitet, deren erfolgreiche Umsetzung dann im Folgejahr des Benchmarks sichtbar werden kann. Dies sei auch bereits in vielen Fällen gelungen, betont Markus Bohl, nachdem einige Verlage, die schon seit mehreren Jahren am Benchmark teilnehmen, konkrete Verbesserungen ihrer Ergebnisse nachweisen konnten.

Das Benchmarking Verlagslogistik soll nach Empfehlung der AG Logistik des BDZV auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.