„NOZ“-Interview: Wie mächtig sind Google und Co?

Interessantes Buch, aufschlussreiches Interview: Michael Clasen, Chef vom Dienst bei der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ), hat ein langes Gespräch mit dem Medienwissenschaftler Dr. Martin Andree, Co-Autor des „Atlas der digitalen Welt“ geführt, das beim „NOZ“-Publikum auf große Resonanz stieß.

Dr. Martin Andree
privat

So ist Andree beispielsweise überzeugt davon, dass die einzelnen Informations-Snippets immer kürzer und die Nutzer „förmlich zugeballert mit Inhalten“ werden. Damit werde allerdings zugleich die Tatsache verschleiert, dass in Bezug auf die Plattformnutzung das Bild genau gegenläufig ausfalle. „Was man so gar nicht vermuten würde: Wir sind auf immer weniger Plattformen unterwegs. Das digitale Universum stellt sich immer monolithischer dar.“

Eine weitere Erkenntnis: Allein in Deutschland gab es im Erhebungszeitraum für den „Atlas“ bereits 16 Millionen Homepages. Faszinierenderweise sei aber nur bei weniger als einem Prozent von diesen 16 Millionen überhaupt eine Nutzung messbar gewesen. „Daran sieht man, dass hier die Zahl der relevanten Seiten verschwindend gering ist“, erläutert Andree. Die Top 500 machten bereits 86 Prozent der gesamten Nutzung aus. „Entscheidend ist nicht die Zahl der Angebote, sondern die Zahl dessen, was überhaupt genutzt wird.“ Anders gesagt: Ungenutzte Angebote existieren aus der User-Perspektive de facto nicht. Das gesamte Gespräch steht auf der Website der „NOZ“ vor der Paywall frei zur Lektüre.

Interessenten für eine Übernahme gedruckt oder digital wenden sich an Michael Clasen, .