Film-Vorschau: „die letzten Reporter“

Vor wenigen Wochen hat die Jury für den Journalistenpreis der Digitalpublisher und Zeitungsverleger – Theodor-Wolff-Preis die Nominierten 2021 gewählt, darunter auch eine junge Lokalreporterin der „Lüneburger Zeitung“, Anna Petersen. Was bisher niemand wissen konnte: Petersens Beitrag, „Chaos im Kopf“, und ihre Recherchen und Interviews bilden einen zentralen Bestandteil des Dokumentarfilms „die letzten Reporter“ von Jean Boué, der in diesem Sommer in die Kinos kommen soll.

Filmplakat die letzten Reporter
Jean Boué

Boués Werk ist ein Liebesbekenntnis zum Lokaljournalismus und seinen Protagonisten. Unkommentiert begleitet der Regisseur drei Reporter:innen verschiedener Lokal- und Regionalzeitungen bei ihrer täglichen Arbeit. Boués Film ist allerdings auch gleichsam ein Werk aus einer versunkenen Zeit, denn die Aufnahmen entstanden „vor Corona“. Fußball spielende Kinder beispielswiese, ihre am Feldrand eng beisammenstehenden und Ansporn brüllenden Väter – und der Reporter mittendrin – wirken gerade fernab jeder Realität. Obendrein entstehen Zeitungen, weil die Situation es verlangt, seit mehr als einem Jahr gedruckt und digital weitgehend aus dem Home-Office. Die Herausforderungen der Digitalisierung im (Lokal)-Journalismus, die der Film augenfällig thematisiert, werden bewältigt. Und das oft schneller und besser, als die Branche es sich „vor Corona“ hätte vorstellen können. Viel Anlass zur Diskussion also über „die letzten Reporter“. Vor diesem Hintergrund wollen Boué und Team, sobald die Pandemie-Situation es zulässt, mit dem Werk auf Tour gehen und idealerweise nach der Vorführung auch zum Gespräch mit dem Publikum einladen.