ECPMF: Unterstützung für Studie zu Angriffen auf Journalisten erbeten!

Mindestens 50 Journalistinnen und Journalisten sind im vergangenen Jahr in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Das geht aus Jahresbilanz der Pressefreiheit 2020 von Reporter ohne Grenzen (RSF) hervor, die Ende vergangenen Jahres veröffentlicht wurde. Die gefährlichsten Länder für Medienschaffende 2020 waren laut Bericht Mexiko, der Irak, Afghanistan, Indien und Pakistan. Zur konkreten Bedrohung von Journalistinnen und Journalisten in Deutschland forscht seit 2015 das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) in Leipzig.

ECPMF
ECPMF

Dieses hat den BDZV um Unterstützung gebeten: Im Rahmen der Studienreihe „Das Feindbild“ erfasst und verifiziert das ECPMF seit 2015 tätliche Angriffe gegen Journalistinnen und Journalisten in Deutschland. Ergebnisse der mittlerweile vier „Feindbild“-Studien sind inzwischen Teil zahlreicher parlamentarischer Anfragen, wissenschaftlicher Analysen und Medienbeiträge, wie die Organisation mitteilt. Die jüngste Studie vom März 2020 können Sie hier abrufen.

Um ein möglichst aktuelles und vollständiges Bild von der Entwicklung der Fallzahlen für die geplante fünfte Studie im Frühjahr zu bekommen, bittet das ECPMF Verlagshäuser und Digitalpublisher im BDZV um Antwort auf folgende Fragen:

  1. Haben Sie seit Januar 2020 bis zum heutigen Tag tätliche Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten (Festangestellte, Feste-Freie, Freie) und ggf. auch Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen der Produktion Ihres Hauses verzeichnet? Wenn möglich, wären wir für eine Listung mit Ort/Datum und Ereigniszusammenhang zur etwaigen Ergänzung unserer Erfassung sehr dankbar.
  2. Haben Sie Erkenntnisse zu politischem Hintergrund und Motivation der Angreifenden (etwa durch abgeschlossene Strafverfahren, eigene Recherchen oder Selbstdarstellung der Täter) gewinnen können?
  3. Wurde in den betreffenden Fällen Strafanzeige gegen die Täter gestellt? Falls ja, mit welchem Ergebnis zum gegenwärtigen Zeitpunkt?