Axel-Springer-Preis für jungen Journalismus

Zum 30. Mal ist der Axel-Springer-Preis für jungen Jounalismus vergeben worden. Die Auszeichnung wird von der „FreeTech – Axel Springer Academy of Journalism and Technology“ verliehen und ist ein Förderpreis für junge Journalisten im deutschsprachigen Raum. Durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie fand die Verleihung zum zweiten Mal digital, als YouTube-Premiere statt.

Axel Springer Nachewuchs Preis
Axel Springer

Die Jury zeichnete Nachwuchsjournalisten in sechs Kategorien aus. Die Hauptkategorien Gold, Silber und Bronze – dotiert mit 10.000 Euro, 5.000 Euro und 3.000 Euro – zeichnen die drei besten Arbeiten eines Jahres aus. Die Exzellenz-Awards für Lokaljournalismus, Unterhaltung und Humor sowie Digitale Umsetzung sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Der außer Konkurrenz stehende „George-Weidenfeld-Sonderpreis“ ist mit 5.000 Euro dotiert.

Das sind die Preisträger:

  • Gold: Alina Schulz, „Ungewollt nackt im Netz – Wer demütigt Frauen
    öffentlich auf Pornoseiten?“, Y-Kollektiv/funk
  • Silber: Erica Zingher, „Was wächst auf Beton?“, „taz am wochenende“
  • Bronze: Björn Stephan, „Tief im Verborgenen“, „Süddeutsche Zeitung Magazin“
  • Lokaljournalismus: Henning Rasche, „31 Tage“, „Rheinische Post“/RP Online
  • Unterhaltung und Humor: Juliane Wieler, Friederike Schicht & Daniela Woytewicz,
    „KOHL KIDS: Haben Ostdeutsche besseren Sex? | Leben und Lieben im wiedervereinigten Deutschland“, WDR/funk
  • Digitale Umsetzung: Sebastian Koch, „Ppppodcast-Der Podcast von Stotternden
    für Stotternde“, „Mannheimer Morgen“

Der George-Weidenfeld-Sonderpreis, mit dem investigative Recherchen und mutige Reportereinsätze ausgezeichnet werden, ging dieses Jahr an die in Belarus inhaftierten Journalistinnen Katerina Andrejewa, 27, und Daria Tschulzowa, 24, die für den in Polen ansässigen TV-Nachrichtensender Belsat arbeiten. Paul Ronzheimer, stellvertretender Chefredakteur „Bild“, hielt die Laudatio und würdigte ihren Einsatz: „Sie haben alles riskiert, um der Welt zu zeigen, was in Belarus passiert.“ Während der Preisverleihung gab es eine Videoschaltung zur Mutter von Daria Tschulzowa und zum Ehemann von Katerina Andrejewa, die den Preis stellvertretend für die beiden Reporterinnen entgegennahmen.

Die Festrede hielt der Bestseller-Autor Ferdinand von Schirach. Er zeigte sich besorgt über die zunehmende Einschränkung der Pressefreiheit: „Im Pressefreiheit-Index werden sieben EU-Mitgliedstaaten nur mehr als ‚teilweise frei‘ eingestuft: […] Dagegen müssen Sie sich stellen, unbedingt. Aber nicht mit Ihrer Meinung, […] sondern mit den von Ihnen ermittelten Tatsachen. Das scheint mir heute Ihre Aufgabe zu sein – und mehr noch: Es ist Ihre Pflicht. Nur selten in der Geschichte war diese Art von Journalismus so notwendig, so bedeutend und so unabdingbar.“