Bundeskanzlerin Merkel: „Demokratie braucht freie Presse“

Angela Merkel
Angela Merkel

„Eine Demokratie braucht Fakten und Informationen. Sie muss zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden.“ In ihrem wöchentlichen Podcast würdigte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Rolle der freien Presse in Deutschland – 75 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Nachkriegszeitungen.

Schon Monate vor der endgültigen Niederlage Hitler-Deutschlands hatten sich die britischen und amerikanischen Alliierten darüber verständigt, wie sie die Presse in Deutschland in drei Phasen auf eine neue demokratische Grundlage stellen wollten. Das Konzept sah das Verbot aller vorhandenen deutschen Informationsmedien vor, die Einrichtung alliierter Mitteilungsblätter und die allmähliche Übergabe der Informationsmittel an die Deutschen unter alliierter Kontrolle. Dieses Gesetz Nr. 191 sollte nach der deutschen Kapitulation in Kraft gesetzt werden. Doch bereits am 24. Januar 1945 riefen die Amerikaner in Aachen – der ersten größeren deutschen  Stadt, die die Westalliierten 1944 eingenommen hatten – eine Zeitung ins Leben, die „Aachener Nachrichten“. Bis zur Erteilung weiterer Lizenzen bei den westlichen Alliierten dauerte es dann allerdings, lediglich in der sowjetischen Zone konnte bereits drei Tage nach dem 8. Mai mit der „Täglichen Rundschau“ eine kommunistische Zeitung erstmals erscheinen. In der amerikanischen Zone gab es am 1. August 1945 mit der „Frankfurter Rundschau“ die – nach Aachen – zweite Lizenzzeitung. Mit dem „Mittelrhein-Kurier“ (Bad Ems) wurde die erste Lizenzzeitung in der französischen Zone veröffentlicht. Als letzte folgten die Briten, die am 8. Januar 1946 erstmals das Erscheinen der „Braunschweiger Zeitung“ zuließen. (Quelle: Volker Schulze, BDZV-Jahrbuch „Zeitungen '95“)