Roman Deininger
Kurzbiographie des Nominierten in der Kategorie Thema des Jahres 2025
Roman Deininger arbeitet seit 2007 für die Süddeutsche Zeitung, erst als Volontär, dann als Korrespondent in Nürnberg und Stuttgart. Seit 2015 ist er politischer Reporter im Reportageressort Seite Drei/Buch Zwei, seit 2021 Chefreporter. Er hat in München, Wien und New Orleans Politik und Theater studiert und beim Donaukurier in Ingolstadt mit dem Schreiben angefangen.

Im Interview
Wie entstand die Idee zu Ihrem Beitrag und wie haben Sie recherchiert?
In der Redaktion hatten wir den Eindruck, dass Michael Kretschmer wie kein anderer Politiker den Abwehrkampf der politischen Mitte gegen die Rechtsextremen verkörpert – mit vielen Widersprüchlichkeiten. Ich habe mich gut drei Monate lang an Kretschmers Fersen geheftet, kreuz und quer durch Sachsen. Seitdem frage ich mich, wo ich daheim in Bayern eine anständige sächsische Kartoffelsuppe herbekomme. Und das Steigerlied kriege ich auch nicht mehr aus dem Kopf.
Vor welchen Herausforderungen standen Sie dabei?
Nicht zuletzt: als Wessi einen akzeptablen Text über den Osten zu schreiben.
Von wem wurden Sie unterstützt?
Friedrich Bungert hat so großartige Fotos geliefert, dass es einen Wortbeitrag gar nicht mehr zwingend gebraucht hätte. Das Buch-Zwei-Team (Kai Strittmatter, Pia Ratzesberger, Thorsten Schmitz und Benedikt Warmbrunn) macht jeden Text, den es in die Finger bekommt, besser. Dazu kommen viele tolle Kolleginnen und Kollegen, die sich im Hintergrund um Gestaltung und Verkaufe kümmern. Ich habe auch enorm davon profitiert, dass die Kretschmer-Kenner der SZ ihr Wissen mit mir geteilt haben, etwa Johannes Bauer, Iris Mayer, Cornelius Pollmer, Robert Roßmann und Jens Schneider.
Was macht für Sie persönlich guten Journalismus aus?
Guter Journalismus kann heute viele Formen haben. Fair und ausgewogen sollte er immer sein. Und bereit, auch eigene vermeintliche Gewissheiten zu erschüttern.
Was braucht ein herausragender Artikel?
Ich freue mich als Leser immer, wenn ein Artikel meinen Blick auf ein bestimmtes Thema verändert. Oder gleich auf die Welt.
Was erwarten Sie von der Preisverleihung?
Wird‘s eventuell eine Kleinigkeit zu essen geben?