Die schon wieder!

Von Anita Blasberg

Sie sind viele, sie sind reich, und sie sind mächtig: Die Babyboomer bestimmen, wo es langgeht - in der Politik, in der Wirtschaft, in der Kultur. Warum kommen die Jüngeren nicht gegen sie an?

Ein Rentner in Lederhosen erklärt mir, wie Deutschland zu retten ist: "Der Euro muss weg!" Ein weißbärtiger Mann winkt mit einem Hundertmarkschein. Der 72-jährige ehemalige Wirtschaftsprofessor Joachim Starbatty posiert mit seinem Buch Tatort Euro. Im Foyer laufen der 73-jährige ehemalige BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel und der 72-jährige ehemalige CDU-Staatssekretär Alexander Gauland an mir vorbei. Es ist der Gründungsparteitag der "Alternative für Deutschland" im Hotel Intercontinental in Berlin.

Früher, vor 33 Jahren, als die Grünen entstanden, waren die Protestler jung, hier sind die meisten über 50. Früher trugen die Alternativen lange Haare, heute tragen sie Einstecktuch. Damals träumten sie von einer Zukunft voller Sonnenenergie. Heute wollen sie die D-Mark zurück.

Wann habe ich eigentlich angefangen, mich zu wundern?

War es im März, als der Altpunker Campino (50) für den wichtigsten deutschen Musikpreis Echo nominiert wurde, gemeinsam mit den Altrockern Bruce Springsteen (63), Joe Cocker (68) und Peter Maffay (63)?

War es im Winter, als die Altpolitiker Peer Steinbrück (66) und Rainer Brüderle (67) zu Hoffnungsträgern ihrer Parteien gekürt wurden?

Oder war es nach der Wahl in Italien, wo seither ein 87-jähriger Staatspräsident und ein 76-jähriger korrupter Milliardär um die Macht rangeln, gemeinsam mit einem 70-jährigen ehemaligen Investmentbanker, einem 64-jährigen Komiker und einem 61-jährigen Sozialdemokraten?

Vielleicht war es auch während einer dieser Talkrunden, in denen der 44-jährige Markus Lanz als "junger Mann" bezeichnet wurde - oder als eine 74-jährige ehemalige Nachrichtenmoderatorin behauptete, Männer, die Frauen herabwürdigen, "sind nun mal so".

Kann sein, dass es in jenen Wochen war, als die Zahl der jungen Arbeitslosen in den Euro-Krisenländern einen neuen Rekord erreichte - einige Feuilletons aber fürs Sitzenbleiben in den Schulen kämpften, als sei es ein Menschenrecht. Womöglich war es auch die Ankündigung neuer Actionfilme mit Sylvester Stallone (66) und Arnold Schwarzenegger (65)?

Ich weiß nicht, wann es anfing - ich weiß nur, dass es auf einmal da war: dieses Gefühl, dass die Zeit festgefroren ist.

Die Deutschen sind das zweitälteste Volk der Welt, vor den Italienern, nach den Japanern. Jeder zweite Bundesbürger ist älter als 45, jeder dritte Wahlberechtigte ein Rentner.

Sie, lieber ZEIT-Leser, sind im Schnitt 51 Jahre alt. Der durchschnittliche Zuschauer der öffentlich-rechtlichen Programme ist über 58. Ich bin 35 und habe nichts gegen Menschen, die älter sind: Ich liebe meine Eltern, ich habe viele ältere Freunde, meine Chefs sind in Ordnung. Doch für Menschen unter 40 kann sich das Leben anfühlen wie ein immerwährendes Auswärtsspiel.

In der Schule habe ich gelernt, dass der Bevölkerungsaufbau unserer Gesellschaft an eine Zwiebel erinnert: unten ein schmales Ende (das waren wir Kinder), oben ein schmales Ende (die Alten), dazwischen ein gewaltiger, kraftstrotzender Bauch: unsere Eltern, eine Menge Leute zwischen 20 und 50. Das war in den Achtzigern.

Inzwischen ist der Bauch nach oben gerutscht, Jahr für Jahr wandert er, und bald, so prognostiziert es das Statistische Bundesamt, wird aus der Zwiebel ein Pilz werden: ein schmaler Stiel (wir), darüber ein breiter Hut, die Menschen über 60.

Ich frage mich: Was macht das mit einer Gesellschaft?

Peter John Mahrenholz läuft durch ein ausgebautes Loft im Hamburger Karoviertel. Hohe Decken, große Fenster, Holzfußboden. Es sind die Räume der Werbeagentur Jung von Matt, Mahrenholz ist dort der Chefstratege.

Seine Geschäftsgrundlage ist es, zu wissen, wie die Deutschen denken und fühlen, wie sie leben, konsumieren und altern. Ein offener Aufzug surrt zwischen bunt bemalten Betonwänden nach oben, Mahrenholz steigt aus, öffnet am Ende des Flurs eine weiße Kunststofftür und betritt ein Zimmer, das sich von allen anderen Räumen in der Agentur unterscheidet. Niedrige Decke, Teppichboden, Gardinen. Vor dem Fenster steht eine Couchgarnitur, gegenüber eine Schrankwand aus Holzimitat.

"In diesem Wohnzimmer leben der 48-jährige Thomas und seine 46-jährige Frau Claudia", sagt Mahrenholz. Natürlich gibt es Thomas und Claudia nicht wirklich. Die Werber von Jung von Matt haben Deutschlands typisches Wohnzimmer nachgebaut.

Im Regal stehen Harry Potter, Thilo Sarrazin, ein paar Porzellankatzen und ein Flachbildfernseher. Thomas und Claudia seien konservativ, sagt Mahrenholz. Durch das Fernsehprogramm navigieren sie noch immer mit einer Programmzeitschrift. Erst langsam beschäftigen sie sich mit Sozialen Netzwerken im Internet, ihre Musik kommt noch immer aus dem CD-Spieler, nicht aus einem MP3-Player.

Mahrenholz setzt sich oft in dieses Wohnzimmer. Für Thomas und Claudia entwirft er seine Werbekampagnen, denn für Thomas und Claudia entwickeln die Unternehmen ihre Produkte. Die 48- bis 67-Jährigen sind die wichtigste kommerzielle Zielgruppe der Welt.

In fast allen Industrieländern setzte nach dem Zweiten Weltkrieg ein gigantischer Babyboom ein - in Deutschland begann er erst einige Jahre später, aber auch hierzulande gilt: Nie zuvor und nie danach wurden so viele Kinder geboren wie zwischen 1946 und 1965. Die sogenannten Babyboomer sind die größte und wohlhabendste Alterskohorte aller Zeiten.

Popkönigin Madonna will ihren Thron für die jüngere Lady Gaga nicht räumen

Mahrenholz, selbst 1964 geboren, sagt: "In unserer Kindheit gab es noch keinen Überfluss, aber wir wurden geimpft mit einem unbändigen Glauben an die Zukunft." Niemals entstanden in der Bundesrepublik so viele Einfamilienhäuser, wurden so viele Autos angeschafft wie in den siebziger und achtziger Jahren.

Die Babyboomer wuchsen in einer heilen Welt auf. "Es gab damals nicht so irritierend viele Zielkonflikte wie heute", sagt Mahrenholz. "Der Kalte Krieg war übersichtlich, und die Babyboomer wollen heute noch, dass ihre Welt übersichtlich bleibt. Auch deshalb glauben viele von ihnen nicht wirklich an den Klimawandel."

Früher, als die Babyboomer jung waren, galten die 14- bis 49-Jährigen als die werberelevante Zielgruppe. "Davon spricht heute keiner mehr", sagt Mahrenholz. Es gibt einfach nicht genug junge Menschen. Die Babyboomer bleiben die wichtigsten Kunden - egal, wie alt sie gerade sind.

"Aber ach!", Mahrenholz winkt ab, "sie werden ja gar nicht alt, sie bleiben jung - also das, was sie für jung halten."

Die Babyboomer sind und waren immer: die Mehrheit. Sie sind es gewohnt, dass das, was sie beschäftigt, auch die ganze Gesellschaft beschäftigt. Jetzt, in ihren besten Jahren, sitzen sie an den Schaltstellen des Landes: Die Kanzlerin ist eine Babyboomerin, genau wie die meisten deutschen Ministerpräsidenten. Die Gruppe der über 48-Jährigen stellt die große Mehrheit der Konzernvorstände sowie die einflussreichsten Publizisten.

Die Babyboomer kaufen 80 Prozent aller deutschen Neuwagen. Sie sorgen für die Hälfte des Jahresumsatzes in der Tourismusbranche, sogar Banken entwerfen ihre Bausparpläne inzwischen für die über 48-Jährigen. In allen wichtigen Märkten sind sie die wichtigsten Konsumenten. Nach Berechnung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung gehen sie jedes Jahr für rund 500 Milliarden Euro einkaufen. Sie verfügen über die Hälfte der gesamten deutschen Kaufkraft.

Früher war es so, dass die jeweils neue Generation die Alltagskultur prägte. Die Babyboomer aber werden wohl bis zu ihrem Tod bestimmen, was wir sehen und was wir hören. Ihretwegen touren die Rolling Stones noch heute durch die Welt, produzieren Möbelhäuser nostalgische Flokati-Teppiche, fahren Mini Cooper und VW Beetle durch die Straßen - die neu aufgelegten Ikonen aus der Jugend der Babyboomer.

Die Masse ist das Grundprinzip der Demokratie, das Grundprinzip unseres Wirtschaftssystems. Die Mehrheit bestimmt, wer regiert. Die Mehrheit bestimmt, was produziert wird.

Aber was, wenn eine alternde Mehrheit auch bestimmt, was wir wahrnehmen?

Die Popkultur war immer auch ein Spiegel, in den die Jungen schauten, um sich selbst zu erkennen. Heute betrachten sich darin meist Menschen, die über 50 sind. Längst habe ich mich daran gewöhnt, dass der größte Popstar der Welt Madonna (54) heißt - und sie ihren Thron für Lady Gaga (27) nicht räumen wird. War früher James Dean (24) das globale Sexsymbol, ist es heute George Clooney (51). In den sechziger Jahren stieg die 26-jährige Ursula Andress als Bond-Girl aus den Fluten, ihre Nachfolgerin im Jahr 2002 hieß Halle Berry und war 36 Jahre alt.

"Wir haben uns daran gewöhnt, Frauen unter 30 als halbe Kinder zu betrachten und Männer in diesem Alter als Grünschnäbel", schreibt der Kulturjournalist Claudius Seidl in seinem Buch Schöne junge Welt. "Man muss die 35 schon überschritten haben, wenn man überhaupt ernst genommen werden will, und mit welchem Alter die Jugend endet, war noch nie so ungewiss wie heute."

Die Academy-Mitglieder, die alljährlich über die Oscars entscheiden, sind im Durchschnitt 62 Jahre alt. Nur 14 Prozent der Stimmberechtigten sind unter 50. Auch das erklärt, warum sie Quentin Tarantino (50) immer noch ein Enfant terrible nennen.

Der sogenannte Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung setzt sich dafür ein, dass der Staat nachhaltig wirtschaftet, gerecht auch gegenüber nachfolgenden Generationen. In diesem Rat sitzen 15 Personen. Nicht eine von ihnen ist jünger als 45.

Im 77-köpfigen Fernsehrat des ZDF sind alle Religionen, Geschlechter und Parteien vertreten. Penibel wurde darauf geachtet, dass jeder sich repräsentiert fühlt. Nur eine winzige Gruppe hat man vergessen: Nicht ein Mitglied ist unter 35.

Es ist jetzt drei Monate her, dass die 29-jährige stern-Journalistin Laura Himmelreich einen Artikel über den FDP-Spitzenkandidaten Rainer Brüderle veröffentlichte. Sie beschrieb, wie Brüderle ihr schlüpfrige Komplimente machte, wie er das Euter einer Kuh zum Anlass nahm, um über Körbchengrößen zu parlieren.

Der Streit in den Medien war groß: "Ist Brüderle ein Sexist?", fragten die einen, "Hat Himmelreich ein Tabu gebrochen?" die anderen.

Wie bei kaum einer Debatte zuvor offenbarte sich ein neuer Graben: Er verlief nicht zwischen den Geschlechtern oder den Parteien, er verlief zwischen Jung und Alt.

Liest man Himmelreichs Text noch einmal mit Abstand, erkennt man, dass der Vorwurf des Sexismus gar nicht im Vordergrund steht. Er ist nur ein Punkt unter vielen, mit denen die Autorin begründet, warum Brüderle "ein Mann von gestern" ist: Für Brüderle seien alle Menschen links von ihm "rote Socken", "er klingt, als hätte er noch nicht mitbekommen, dass der Kalte Krieg vorbei ist", das Internet verstehe er nicht, "seine Botschaften garniert er mit Schenkelklopfern". Der FDP-Fraktionsvorsitzende, schreibt Himmelreich, "ist ein Mann, der aussterbende Klischees liebt - egal, ob es um Frauen geht, den politischen Gegner oder die Inhalte der FDP."

"Nun", so schlussfolgert Himmelreich, "soll ausgerechnet er der Mann der Zukunft sein."

Es ist ein Text, der die Machtfrage stellt: Wer bestimmt in Deutschland, was richtig und falsch ist? Die Jungen oder die Alten?

Selten wurde so deutlich, dass sie inzwischen in unterschiedlichen Welten leben. Im Internet, dem Medium der Jungen, initiierte eine 31-jährige Netzaktivistin unter dem Hashtag #Aufschrei eine Debatte über alltäglichen Sexismus. Binnen wenigen Tagen gab es dazu rund 80.000 Kommentare auf Twitter.

Im Fernsehen, dem Medium der Alten, dagegen nannte der Spiegel-Autor Matthias Matussek (59) Himmelreichs Veröffentlichung einen "eiskalten Vorgang". Der Literaturkritiker Hellmuth Karasek (79) gab Herrenwitze zum Besten. Für die Schauspielerin Katrin Sass (56) bestand die eigentliche Frechheit in Himmelreichs Frage, ob Brüderle zu alt sei. Sie selbst hätte ihr "das Getränk in den Ausschnitt gekippt".

Die Bunte fragte acht Männer nach ihrer Meinung, nur einer war unter 50. Der Regisseur Dieter Wedel (70) sagte: "Was würden denn die Frauen machen, wenn wir ihnen überhaupt keine Komplimente mehr machten?" Der Schauspieler Sky du Mont (65) sprach von einer "Hexenjagd".

Als schließlich auch noch Bundespräsident Joachim Gauck (73) in einem Interview den "Tugendfuror" in Deutschland geißelte, stellte eine Studentin ihm öffentlich einen Beschwerdebrief zu. Eine junge Frau twitterte: "Ein weiterer alter Mann in Machtposition findet, dass es in Deutschland kein Problem mit strukturellem Sexismus gibt", eine andere: "Ich hab die Schnauze voll von alten Männern, die glauben, mir etwas über meine Lebensrealität erzählen zu können."

Inzwischen arbeitet Rainer Brüderle normal weiter, Laura Himmelreich aber veröffentlicht keine Artikel mehr zur FDP. Ich glaube, deutlicher kann eine Machtfrage nicht beantwortet werden.

Seit vielen Jahren erklären uns ältere Männer die Welt. Kaum schalte ich den Fernseher ein, sitzen sie da wie die unverrückbaren Möbelstücke einer Kulisse: der 83-jährige Heiner Geißler (zuständig für moralische Fragen), der 65-jährige Hans-Werner Sinn (weiß, wie die Wirtschaft läuft), der 80-jährige Arnulf Baring (Experte für alles, was vor 1968 passierte), der 89-jährige Peter Scholl-Latour (kennt den Nahen und den Fernen Osten), seit Neuestem auch der 61-jährige Wolfgang Kubicki (Allzweckwaffe).

Immer öfter sitzen in diesen Runden über 50-Jährige, die nicht für, sondern gegen etwas sind: gegen den Euro, gegen die Energiewende, gegen Zuwanderung, gegen Schulreformen, gegen die Frauenquote. Meist orientieren sie sich an der Vergangenheit, nicht an der Zukunft. Meist geht es ihnen darum, etwas festzuhalten, nicht darum, etwas Neues zu gestalten. Das ist menschlich. Je älter man ist, desto mehr hat man im Leben erreicht, und je mehr man erreicht hat, umso schwerer fällt es loszulassen.

Ich frage mich nur: Was passiert, wenn die Abwehr zur Grundhaltung der Gesellschaft wird? Die Abwehr von Moscheen und Kopftüchern, die Abwehr von Chinesen und dem eigenen Abstieg. Die Abwehr von Müttern, die Karriere machen, und Männern, die Kinder erziehen.

Die Abwehr einer neuen Wirklichkeit.

Die Finanzkrise hat nicht nur die Lebensgrundlagen vieler Europäer zerstört, sie hat wirtschaftliche Gewissheiten beerdigt und politisches Vertrauen zertrümmert. Es gäbe einen Haufen Fragen zu stellen: Wie könnte ein Kapitalismus aussehen, der wieder vielen, nicht nur wenigen Menschen dient? Was für ein Europa wollen wir? Und wie können wir es erreichen?

Doch sobald es um die wirklich wichtigen Dinge geht, bleiben die Babyboomer merkwürdig still.

"Es gibt Sätze, die sind falsch", schreibt Frank Schirrmacher. "Und es gibt Sätze, die sind richtig. Schlimm ist, wenn Sätze, die falsch waren, plötzlich richtig werden. Dann beginnen die Zweifel, ob man falsch lag, ein Leben lang."

Die Babyboomer schwimmen mit dem Strom - immer waren sie viele

Schirrmacher (53), einer der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hat im vergangenen Jahr in einem viel diskutierten Essay mit seiner eigenen Generation, den Babyboomern, abgerechnet.

Das politische Projekt dieser Generation sei der Neoliberalismus gewesen, sagt Schirrmacher jetzt, in seinem Büro in Frankfurt. "Nur zu gern gaben wir die politische Verantwortung an die Märkte ab."

Der Markt sollte alles lösen: das Problem der Altersvorsorge, das Problem Europas, das Problem der sozialen Gerechtigkeit. "Diese Idee", sagt Schirrmacher, "funktionierte genau zehn Jahre lang." Jetzt sei seine Generation ideell erschöpft. "Das Kartenhaus ist zusammengebrochen, und wir haben nichts mehr in Reserve."

Früher waren es fast immer die Jüngeren, die neue Ideen in die Gesellschaft einbrachten, die das vorherrschende Denken ersetzten, korrigierten, ergänzten. Jede Generation sei wie ein neues Gehirn, sagte einst der Dichter Gottfried Benn.

Heute aber, sagt Frank Schirrmacher, sei der Einfluss der Jungen so marginal wie noch nie. "Über Jahre hinaus werden sie nicht in die einflussreichen Positionen kommen. Einzelne, die es schaffen, werden unter großem Anpassungsdruck stehen."

Zum ersten Mal in der Geschichte ist die junge Generation zahlenmäßig kleiner als die alte. Es gibt keinen Druck von unten, die alten Paradigmen durch neue zu ersetzen. Es ist seltsam: Obwohl die Welt sich in rasendem Tempo ändert, steht das Land still. Die Menschen blicken lieber nach hinten als nach vorn.

Die Gegenwart wird schmaler, die Vergangenheit breiter, die Zukunft ist längst nicht mehr zu sehen. Auch die Kanzlerin kauft immer nur Zeit. Noch ein Rettungspaket, noch ein paar Milliarden. Damit das System noch eine Weile überlebt.

Die Babyboomer, diese Generation der Zuversicht, verschließt die Augen vor der Dimension der Krise: Umdenken? Die Richtung ändern? Nicht nötig. Genervt von ihrer politisierten Vorgängergeneration, den 68ern, schrumpften sie das politische Handeln zu einem Verwaltungsakt ohne Alternative. Viele von ihnen mögen dem Klimawandel misstrauen, doch wie Kinder glauben sie noch immer an ihre Religion, das Wirtschaftswachstum.

Die Grunderfahrung der Babyboomer ist die Masse. In ihren Kinderzimmern, ihren Schulklassen, ihren Hörsälen - immer waren sie viele. Ihre Überlebensstrategie war die Anpassung. Das Schwimmen mit dem Strom. So gingen sie nicht unter, sondern lernten: Gegen uns kommt keiner an.

Wer es wagte, vor dem September 2008 eine weltweite Finanzkrise zu prognostizieren, den nannten sie einen Apokalyptiker. Ihre große Zahl macht sie selbstgewiss: Wer von ihrer Meinung abweicht, hat in ihren Augen keine andere Meinung, er hat keine Ahnung.

Auch wir Jungen haben die Strategie der Anpassung gewählt. Das ist die Tragik. Denn wir orientieren uns nicht an unseren Generationsgenossen, sondern an der älteren Mehrheit.

Gerade erst verzichtete Kristina Schröder, die 35-jährige Familienministerin, auf die Spitzenkandidatur in Hessen, zugunsten des 64-jährigen Franz-Josef Jung - nur weil der hessische Landesverband ihre Einstellung zur Homoehe nicht teilt. Der 40-jährige FDP-Chef Philipp Rösler wollte mit dem noch jüngeren Christian Lindner die FDP erneuern - nur um sich wenig später den Kurs von Rainer Brüderle diktieren zu lassen.

Warum schrecken wir vor der Macht zurück, selbst wenn wir sie in den Händen halten? Warum fürchten wir uns davor anzuecken? Es unsere einzige Chance, etwas zu verändern.

Vor einiger Zeit flog der deutsche Soziologe Heinz Bude nach Japan. In der ältesten Gesellschaft der Welt wollte er herausfinden, ob sich die Alten diskriminiert fühlen. Er stieß auf das Gegenteil: Je jünger die Menschen, umso mehr hatten sie das Gefühl, am Rand zu stehen.

Seit zwanzig Jahren verharre Japan in einem Zustand geistig-moralischer Depression, sagt Bude. Die Staatsverschuldung ist doppelt so hoch wie die jährliche Wirtschaftsleistung. Einstige Vorzeigeunternehmen wie Sony und Sharp kommen aus den Verlusten nicht raus. Das Land taumelt von einer Rezession in die andere. Die Zahl der Erwerbstätigen sinkt, Japan aber sperrt sich gegen Zuwanderung. Manche Experten sprechen dem Land jede Reformfähigkeit ab.

Ist es das, was Deutschland bevorsteht?

Vom Jahr 2015 an werden so viele Deutsche in Rente gehen, so wenige Junge ins Arbeitsleben eintreten wie nie zuvor. Mit der Zahl der Erwerbstätigen sinkt aber fast immer auch die Wirtschaftskraft eines Landes. "Wenn wir Deutschen es schaffen, trotz erheblich schrumpfender Bevölkerung wirtschaftlich zu wachsen, wären wir die Ersten, die diese Logik aushebelten", sagt Steffen Kröhnert.

Kröhnert ist ein unaufgeregter Mann, der am Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung untersucht, wie Deutschland in ein paar Jahren aussehen könnte. Draußen an der Tür klebt eine Plakette: Die Bundesregierung hat Kröhnerts Institut mit dem Titel "Ort der Ideen" ausgezeichnet.

Hört man Kröhnert eine Weile zu, gewinnt man ein düsteres Bild vom Deutschland der Zukunft: Ländliche Regionen mit einer schwachen Wirtschaft werden veröden. Wer jung und mobil ist, zieht in die Großstädte. Zurück bleiben die Alten.

Selbst wenn die Wirtschaft weiter wachse, sagt Kröhnert, werde dies ein Scheinwachstum sein, weil der Wohlstand von steigenden Kosten aufgefressen werde. "Bis 2040 werden wir doppelt so viele Menschen über 80 haben - und mit ihnen Demenz- und Alzheimer-Patienten." Die meisten Immobilien würden an Wert verlieren, viele würden sogar unverkäuflich. Es bestehe die Gefahr eines "Asset Meltdown": Die Älteren lösen massenhaft ihre Wertpapier-Depots auf, und weil es nicht mehr genug Junge gibt, die Aktien und Anleihen kaufen können, sinken die Kurse.

Kröhnert sagt, junge Gesellschaften seien dynamischer, innovativer. In Deutschland aber wird schon in wenigen Jahren die Hälfte aller Arbeitskräfte älter als 50 sein.

Der Architekt Rem Koolhaas baut inzwischen lieber in China als in Europa oder Amerika. Er sagt, in China, wo die Projektverantwortlichen oft Mitte 30 seien, gebe es eine Bereitschaft zum Experiment, Scheitern sei keine Katastrophe.

Der deutsche Autodesigner Lutz Fügener sagt, noch in den Siebzigern hätte man in Deutschland kein Retro-Auto verkaufen können. Damals hungerte das Land nach Zukunft, nicht nach Vergangenheit. Heute seien junge Käufer nicht marktrelevant.

Der Komponist Ludwig van Beethoven schrieb 20 seiner 32 berühmten Klaviersonaten vor seinem 30. Lebensjahr. Der Physiker Albert Einstein war keine 30, als er seine "spezielle Relativitätstheorie" veröffentlichte. Der Unternehmer Mark Zuckerberg war gerade 20, als er Facebook gründete.

Ich glaube, dass es auf die richtige Mischung von Jung und Alt ankommt. Warum aber setzen die westlichen Gesellschaften nicht auf ihre Jungen, auf ihre Neugier, ihre Tatkraft, ihre Zukunftslust? In Spanien, wo jeder Zweite unter 35 vergeblich Arbeit sucht? In Italien und Portugal, wo die Perspektivlosen in Scharen auswandern?

Die halbe Welt diskutiert heute über die wachsende Kluft zwischen Ober- und Unterschicht, doch nahezu unbemerkt hat sich eine neue Schere geöffnet: die zwischen Jung und Alt.

In deutschen Unternehmen sitzen Ältere, die großzügige Betriebsrenten kassieren werden - neben Jüngeren, denen jeglicher Anspruch verwehrt bleibt. Die Einstiegsgehälter sinken oder stagnieren, während die Einkommen der über 50-Jährigen weiter steigen. Inzwischen verdienen 50- bis 60-jährige Arbeitnehmer rund fünfzig Prozent mehr als ihre 20- bis 30-jährigen Kollegen. Unter den unter 35-Jährigen gibt es viermal so viele befristet Beschäftigte wie unter den über 50-Jährigen.

In anderen Ländern, wie Großbritannien, ist die Kluft noch größer. Es habe eine gigantische Umverteilung von den Jungen zu den Alten eingesetzt, schreibt der britische Bildungsminister David Willets in seinem Buch The Pinch. "Die Babyboomer", urteilt der Babyboomer Willets, "haben sämtlichen Reichtum in ihren Händen konzentriert: Als Kapitaleigner profitierten sie von sinkenden Löhnen, als Immobilienbesitzer von steigenden Preisen. Ihre Kinder aber werden sich kein Haus mehr leisten können."

Die Jüngeren produzieren, die Älteren konsumieren. In ganz Europa schiebt sich parallel zum demografischen Bauch auch die Wohlstandskugel der Gesellschaft nach oben.

Trotzdem schreiben die Zeitungen regelmäßig, wir Jungen hätten eine glänzende Zukunft vor uns. Bald würden wir als Arbeitskräfte umworben. Ich höre das seit Jahren, bemerkt habe ich noch nichts davon. Aber jeder Altersgruppe, die kleiner ist als ihre, prognostizieren die Babyboomer, sie werde von ihrer geringen Größe profitieren.

Wir werden all ihren Reichtum einmal erben, heißt es. Experten aber glauben: Bis zu ihrem Tod werden die Babyboomer ihre Vermögen verbraucht haben. Erst für ihren Lebensstil, dann für ihre Gesundheit.

Sicher ist: Wir Jüngeren werden länger und mehr arbeiten müssen für weniger Geld. Wenn die Babyboomer in Rente gehen, werden wir höhere Steuern und Sozialabgaben zahlen, aber selbst später kaum mehr als eine Grundsicherung erhalten. Wir werden uns abrupt der Realität des Klimawandels stellen müssen. Und die Kosten der Finanzkrise werden wir auch zahlen.

Früher waren es die Kinder, die eine Party schmissen, und die Eltern, die das Desaster beseitigten. Die Babyboomer haben es geschafft, das Verhältnis umzukehren.

Zu jeder Zeit ihres Lebens profitierten sie von gut finanzierten Staatsprogrammen: Als sie jung waren, wurden für sie die Universitäten ausgebaut, das Bafög wurde erfunden. Als Berufstätige freuten sie sich über massive Steuersenkungen. Als Ältere kommen sie in den Genuss eines historisch einmaligen Versorgungswesens. Zum Dank haben sie den Staat zurückgebaut, wo sie nur konnten.

In den USA, wo die ersten Babyboomer bereits in Rente gehen, tobt in Büchern und Zeitungsartikeln die Abrechnung. Mit The Most Selfish Generation und The Worst Generation sind Texte überschrieben, die von Leuten handeln, "die niemals erwachsen werden, die einst Acid schmissen und heute Viagra einwerfen". Die als Präsidenten Millionen junger Menschen auf Pump in den Krieg schickten, gleichzeitig die Steuern senkten und durch lasche Gesetze die Gier an den Finanzmärkten befeuerten. Am Ende stand der größte Schuldenberg in der Geschichte Amerikas.

Schon jetzt stehen sich in den USA nicht mehr Links und Rechts, sondern Jung (Demokraten) und Alt (Republikaner) gegenüber. Steuererhöhungen, wie sie Obama fordert, würden vor allem Vermögende über 50 treffen. Kürzungen, die die Republikaner anstreben, würden vor allem an der Zukunft der Jungen sparen: an Infrastruktur, Bildung und Forschung.

Die junge Journalistin Anya Kamenetz schreibt in ihrem Buch Generation Debt: "Wir leben in einem Jahrhundert unfassbaren Reichtums, in einem der reichsten Länder der Erde, in dem die unter 35-Jährigen um ihre Zukunft gebracht wurden."

Der größte Arbeitgeber für junge Amerikaner ist inzwischen McDonald's. Jeder dritte US-Bürger zwischen zwanzig und dreißig hat keine Krankenversicherung, mehr als in jeder anderen Altersgruppe.

Seit Jahrhunderten sind die Menschen von der Hoffnung erfüllt, dass es der nachfolgenden Generation besser gehen wird. Seltsam: Selbst im reichen Deutschland glauben daran nur noch 13 Prozent, ergab eine Studie der Boston Consulting Group.

Bald ist jeder zweite Wahlberechtigte über 60. Die absolute Mehrheit

Mich überrascht es nicht, dass sich inzwischen in halb Europa der Protest der Jungen formiert. In Spanien erheben sich die Indignados, in Italien rennen die Studenten an gegen "die Gerontokratie". Doch sie haben keinen neuen Che Guevara, sie haben keinen neuen Rudi Dutschke.

Die jungen Deutschen haben nur Wolfgang Gründinger.

In Jeans und gemütlicher Strickjacke sitzt Gründinger in einem Café in Berlin-Mitte. Er nennt sich "Lobbyist für die Zukunft".

Gründinger ist ein 28-jähriger Rentenexperte, er ist der Sprecher der "Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen" und hat ein Buch geschrieben, das Aufstand der Jungen heißt. Gründinger fordert ein Wahlrecht von Geburt an, er fordert eine neue Rentenformel. Er sagt: "In der Krise wurden Abwrackprämien gezahlt, aber man hätte auch in die Zukunft investieren können, in Kinderbetreuung, Schulen, Universitäten."

Gründinger hat für seine Arbeit den Demografie-Preis und den Preis für Generationengerechtigkeit erhalten, er trägt die Titel "Leading Changemaker" und "Leader of Tomorrow". Die meisten Auszeichnungen haben ihm Menschen über 50 verliehen. Sie beklatschen ihn wie ein tüchtiges Kind - und ignorieren dann seine Vorschläge.

Als Gründinger einmal in der Talkshow von Maybrit Illner saß, stellte die ihn vor mit den Worten, er sei "27 Jahre jung". Neben ihm saßen die Bundesministerin Ursula von der Leyen (54), der Wirtschaftsforscher Michael Hüther (50), der Linken-Politiker Klaus Ernst (58). Das Thema hieß "Arm im Alter". Gründinger sagte: "Wir Jungen glauben doch sowieso nicht mehr an unsere Rente, der Generationenvertrag ist gekündigt - von den Alten." Die Runde lächelte gequält.

Als Gründinger geboren wurde, hieß der Arbeitsminister Norbert Blüm, er sagte, die Rente sei sicher. Als Gründinger Abitur machte, forderte die Regierung die jungen Menschen plötzlich auf, ihr Geld am Kapitalmarkt anzulegen, weil auf die Rente kein Verlass mehr sei. Inzwischen liest Gründinger in der Zeitung, einige dieser Anleger müssten über 100 Jahre alt werden, wollten sie ihr eingezahltes Geld je zurückerhalten.

"Aber warum", fragt Gründinger, "darf man in Deutschland gewisse Dinge nicht aussprechen?"

Nach jedem Auftritt überschwemmen ihn analoge Shitstorms in Sütterlin. Briefe mit wüsten Beschimpfungen, dick unterstrichenen Großbuchstaben. "Junge, geh lieber arbeiten, lern was Vernünftiges", bekommt Gründinger zu lesen.

"Die Alten haben eben Zeit", sagt Gründinger. Und sie haben eine mächtige Lobby: Der deutsche Rentnerverband VDK (Verband der Kriegsbeschädigten) hat 1,6 Millionen Mitglieder. Gründingers Stiftung hat noch nicht einmal ein Büro in Berlin.

Als die Regierung die Schulzeit um ein Jahr verkürzte und die Studiengänge straffte, als sie den Wehr- und Zivildienst strich und damit die Lebensarbeitszeit der Jungen um zwei bis vier Jahre verlängerte, war kaum ein Flüstern zu vernehmen.

Als sie das Rentenalter um zwei Jahre anhob, hallte ein Aufschrei durchs ganze Land.

Gerade einmal jeder vierzigste der 20 Millionen deutschen Rentner bezieht eine Grundsicherung, aber jeder vierte Bundesbürger unter 15 kann nicht richtig lesen, schreiben, rechnen. Jede dritte Alleinerziehende lebt mit ihren Kindern unterhalb der Armutsgrenze.

Bisher gaben alle Gesellschaften stets mehr Geld für die Jüngeren aus, für die Zukunft, als für die Älteren. Heute hat sich in den westlichen Wohlfahrtsstaaten das Verhältnis umgekehrt: Schon jetzt kosten die über 75-Jährigen mehr als sämtliche Kinder zusammen.

Jedes zweite Mitglied von CDU und SPD ist bereits über 60. Sehr bald wird es auch jeder zweite Wahlberechtigte sein. Die absolute Mehrheit. Gegen die Interessen der Alten wird dann keine Politik mehr möglich sein.

Als der junge CDU-Abgeordnete Jens Spahn vor Kurzem das Ansparen einer sogenannten Demografie-Reserve vorschlug, "um die künftigen Beitragszahler mit den Lasten nicht allein zu lassen", beschied ihm die Kanzlerin, diese Diskussion sei "nicht zielführend".

Stattdessen stellte sie zum Auftakt des Wahljahres eine üppige Zuschussrente für Frauen in Aussicht. 6,5 Milliarden Euro würde dieses Wahlgeschenk jedes Jahr kosten, in etwa so viel wie Eltern- und Betreuungsgeld zusammen. Mittelfristig dürfte der Betrag auf 13 Milliarden steigen - das wäre dann so viel wie der komplette Etat des Bildungsministeriums.

Alle Politiker wissen, dass die Renten schon jetzt mit 80 Milliarden aus Steuergeldern bezuschusst werden müssen. Sie wissen, dass die Bevölkerung unumkehrbar altert - wenn sie nicht massiv in Einwanderung investieren. Sie wissen, dass sie es sich nicht länger leisten können, junge Migranten zurückzulassen, dass wir künftig Mütter, aber auch verstärkt Ältere als Arbeitskräfte brauchen werden.

Ich frage mich, warum handeln sie nicht nach diesem Wissen? Warum ziehen sie stets die Gegenwart der Zukunft vor?

Wolfgang Gründinger sitzt in dem Café in Berlin und zuckt mit den Schultern. Jeden Monat zahlt er 60 Euro in seine Riester-Rente ein. Er sagt, er wolle keinen Krieg führen gegen die Alten. Er wolle nur ernsthaft diskutieren, wie es weitergeht.

Gründinger ist das, was Sozialforscher seiner gesamten Generation attestieren: pragmatisch.

Mehr als alles andere haben wir Jungen gelernt zu funktionieren, die Erwartungen der Älteren zu erfüllen. Seit dem 11. September kennen wir nichts anderes als Krise: Afghanistankrise, Irakkrise, Wirtschaftskrise, Bildungskrise, Finanzkrise. Wenn das stete Aufwärts die Generation der Babyboomer prägte, dann formte uns der Bruch, die Gewissheit, dass nichts mehr bleibt, wie es war. Strotzen die Babyboomer vor Zuversicht, nagt an uns der Zweifel.

Früher waren die Alten pragmatisch und die Jungen idealistisch.

Heute sind die Jungen desillusioniert. Sie wagen es nicht einmal mehr zu kämpfen.

Es ist absurd: Während die Jungen vor der Zeit altern, genießen die Alten die Privilegien der Jugend - Unbekümmertheit und Unvernunft.