VSZV-Vorsitzender Valdo Lehari: Die beste Antwort auf Fake News ist, dass wir unseren Job machen können

Die Zeitungsverlage im Südwesten werfen der Politik angesichts der Herausforderungen durch den Medienwandel „unterlassene Hilfeleistung“ vor, wie der Vorsitzende des Verbands südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV) und Ehrenmitglied des BDZV-Vorstands, Valdo Lehari, in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte.

Valdo Lehari
Reutlinger General-Anzeiger Verlags-GmbH & Co. KG

Lehari zeigte sich von der Politik enttäuscht: „Es passiert nichts trotz unserer klaren Hinweise, dass die Politik eine verfassungsrechtliche Pflicht zum Handeln für die Zukunft der Presse hat. Das ist für mich unterlassene Hilfeleistung“, so der VSZV-Vorsitzende, der gleichzeitig auch Ehrenmitglied im Vorstand des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) ist.

Um den Medienwandel zu gestalten, drängten die Verlage seit Jahren auf eine – zeitlich befristete – Förderung.  „Trotz anderer Ankündigungen hat sich da nichts getan. Das schockiert uns“, so Lehari weiter. „Wir setzen daher unter anderem auf die weitere Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes für gedruckte und digitale Angebote der Verlage. Zur Unterstützung des Wandels wäre auch eine Digitalförderung wichtig.“

„Die beste Antwort auf Fake News und auf Desinformation ist, dass wir unseren Job machen können, dass Redaktionen eine ökonomische Basis haben und wir Verlage nicht von den Märkten verschwinden“, so Lehari. Denn das wäre ein weiterer Schritt in Richtung demokratiefreie Zonen.