Gutenberg-Recherchepreis: Drei Journalisten ausgezeichnet

Die VRM in Mainz und die Kölner Lingen-Stiftung haben zum zweiten Mal den Gutenberg-Recherchepreis U35 vergeben. Mit dem mit 7.000 Euro dotierten ersten Preis wurde Franziska Klemenz für ihre Reportage „Und dann kippt es plötzlich“ über die Arbeit auf der Intensivstation des Dresdner Universitätsklinikums in der Hochphase der Corona-Pandemie („Sächsische Zeitung“, 23.1.2021) ausgezeichnet.

Gutenberg Recherechepreis
Gutenberg-Recherchepreis

Katrin Langhans, Reporterin bei Ippen Investigativ, hat sich mit „Riskante Dosis“ (Buzzfeed, 16.12.2020) den zweiten Preis gesichert, der mit 5000 Euro dotiert ist. Gemeinsam mit ihren beiden Co-Rechercheurinnen Eva Achinger und Ann-Kathrin Wetter (Bayerischer Rundfunk) hat Langhans einen Medizin-Skandal aufgedeckt, bei dem Ärzte in der Geburtshilfe die Unversehrtheit von Kindern aus Sorglosigkeit aufs Spiel gesetzt haben. Katrin Langhans ist bereits Trägerin des Theodor-Wolff-Preises (2020).

Für seine Recherchen zu „So gefährlich sind die Würzburger Corona-Leugner“ („Main-Post“, 8.2.2021) wurde Aaron Niemeyer der mit 3000 Euro dotierte dritte Preis zuerkannt. Der Autor legte offen, dass sich in den geschlossenen Chat-Kanälen des Würzburger Ablegers von „Eltern stehen auf“ Holocaust-Leugner, Reichsbürger und AfD-Anhänger tummelten.

Eine würdigende Anerkennung sprach die Jury dem Volontärsprojekt der „Mittelbayerischen Zeitung“ (Regensburg) aus. Mit „So steht es um die Bahn in Ostbayern“ ging der 13-köpfige Volontärsjahrgang seinem selbst gewählten Thema mit einer umfassenden Artikelreihe auf den Grund. Dabei beteiligten die Volontärinnen und Volontäre die Leser und Bahnkunden und deckten Schwachstellen und falsche Versprechungen der Anbieter im Schienenverkehr auf.

Adressaten des Gutenberg-Recherchepreis U35 sind Nachwuchstalente von Lokal- und Regionalzeitungen sowie von journalistisch unabhängigen Onlinemedien im Alter bis zu 35 Jahren. Am 14. Oktober werden die diesjährigen Gewinner des Wettbewerbs im Rahmen einer Preisverleihung in Mainz persönlich geehrt. Der Preis soll junge Talente ermuntern, auch in schnellen und meinungsoffensiven Zeiten hartnäckige Recherche zu pflegen. Er versteht sich zugleich als Aufforderung an Verlags- und Redaktionsleitungen, aufwändige Recherchen möglich zu machen.

www.gutenberg-recherchepreis.de