WAN-IFRA: World Press Trends 2021-2022 veröffentlicht

Neuer Report: Die World Association of News Publishers (WAN-IFRA) hat die World Press Trends (WPT) 2021-2022 herausgegeben. In dem Report wird jährlich beurteilt, wie es um die globale News-Industrie steht. Die Online-Umfrage wird von Mitgliedern der WAN-IFRA und anderen Führungskräften in den Medien, hauptsächlich bei Zeitungen und Zeitungs-Gruppen, beantwortet.

World Press Trends Outlook 2021-2022
WAN-IFRA

An der aktuellen Erhebung wirkten 162 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 58 Ländern mit. Davon zeigten sich knapp 82 % optimistisch, was die Perspektiven ihrer Firma im nächsten Jahr angeht. Diese Einschätzung zeige sich, so die WAN-IFRA in dem Report, über alle Länder hinweg, mit einer etwas weniger optimistischen Einstellung in den Schwellenländern. Die Autoren der Studie merken dabei an, dass dieser optimistische Blick in die Zukunft sich wegen des Kriegs in der Ukraine und der Inflation noch ändern könnte.

Bei der Digitalisierung sehen sich fast 50 % der Befragten als „sehr fortschrittlich“. Bei 40 % der Umfrageteilnehmer sind die digitalen Einnahmen der größte Wachstumsfaktor, was den Umsatz anbelangt. Werbung und Leserschaft seien im Befragungszeitraum stetig gewachsen, wobei Werbung den größten Teil der Einnahmen ausmache. Am meisten würden, so die Studienautoren weiter, dabei die Einnahmen in den Entwicklungsländern wachsen. Bei den Printprodukten sanken die Einnahmen sowohl in der Werbung (-8,7 %) als auch bei der Leserschaft (-2,6 %).

Ein weiteres Ergebnis: Um dem Umsatzschwund entgegenzuwirken, würden sich die Medienhäuser zunehmend diversifizieren. Die Einnahmen, die sich nicht auf Werbung und Leserschaft beziehen (wie Partnerschaften und E-Commerce), seien um 4,7 % gestiegen.  Die größten Kostenfaktoren bei den Medienhäusern bilden die Redaktionen mit 33,5 % und Werbung und Sales mit 15,8 % sowie generelle Kosten mit 15,6 % und die Printproduktion mit 14,5 %.

Das Verhältnis zwischen den Medienhäusern und den großen Plattformen habe sich verbessert, stellen die Autoren fest. So hätten 63,4 % zugestimmt, dass sich diese Dynamik über das letzte Jahr verbessert habe.

Bei der Pressefreiheit sehe es anders aus. So habe fast die Hälfte der Befragten (45,7 %) angegeben, dass ihre Mitarbeiter Ziel von Cyber-Angriffen geworden seien. Ebenfalls 45,7 % gaben an, von rechtlicher Einschüchterung und der Weigerung, Informationen herauszugeben, betroffen gewesen zu sein.